Ihr wolltet schon immer ein Smartphone mit schönem Aussehen und einem Fingerabdrucksensor, seid aber nicht bereit dafür weit mehr als 200€ auszugeben? Dann könntet ihr beim Bluboo X9 genau richtig sein!
Bevor ich jetzt dazu übergehe euch die einzelnen Testergebnisse aufzuzählen, möchte ich euch darauf hinweisen, dass ich diesmal auch ein – wie wir es schon von Klaus oder Björn kennen – Testvideo gedreht habe.
Dieses könnt ihr euch hier ansehen:
Über eine – nach Möglichkeit konstruktive – Kritik in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen. Allerdings beachtet bitte, dass es mein erster Testbericht in Form eines Videos ist. 😉
Doch zurück zum schriftlichen Testbericht…
Die vollständigen technischen Daten des X9 findet ihr im Datenblatt.
Das Gerät kann man übrigens in gold und silber auf Gearbest erwerben, beide Versionen kosten rund 145€, wobei man nicht vergessen darf, dass hier auch noch die Einfuhrsteuern zu zahlen sind.
Ich persönlich finde das Design des Bluboo X9 sehr gelungen. Der Metallrahmen lässt das Gerät edel wirken und fühlt sich auch in der Hand gut an. Die runde Form und die Verwendung von 2.5D Glas kommen dem Aussehen des X9 ebenfalls zu Gute. Zwar wird der Metallrahmen immer wieder von schwarzen Antennenstreifen unterbrochen, was meiner Meinung aber nicht dem sehr guten Aussehen des Gerätes schadet, da die schwarzen Streifen gut zu dem restlichen schwarzen Gehäuse passen. Die goldene Version stelle ich mir übrigens noch ein Stückchen schöner vor. Allerdings könnte einem der goldene Rahmen schon zu „protzig“ sein, wodurch das Gerät dann nicht mehr ganz so edel wirken würde.
Insgesamt würde ich sogar soweit gehen und das Bluboo X9 als das schönste Smartphone, das ich bisher testen konnte, bezeichnen.
Auf der Oberseite des Bluboo finden wir sämtliche Anschlüsse des Gerätes, und zwar den Micro-USB Anschluss und die 3.5mm Klinkenbuchse.
Wenn man das X9 nach rechts dreht und somit die rechte Seite betrachtet, erblickt man hier alle Hardkeys – also Tasten mit Hub die man drücken kann – des Bluboo. Und zwar die Lautstärkewippe und den Ein-/Ausschalter.
Die Unterseite des X9 beherbergt den Lautsprecher, welcher in dieser Preisklasse sehr selten auf der Unterseite anzufinden ist, und ein Mikrofon.
Auf der linken Seite des Smartphones findet man weder einen Anschluss, noch eine Taste. Hier kann man lediglich den schönen Metallrahmen bestaunen. 😉
Die Vorderseite bietet – wie jede Vorderseite eines Smartphones – den Bildschirm. Dieser misst im Falle des Bluboo X9 5.0 Zoll, also 12.7 Zentimeter. Dieser nimmt – laut einer Vergleichsseite – rund 67 % der Fläche ein. Darüber findet man noch eine Benachrichtigungs-LED, die nur in Rot, dafür relativ hell, leuchten kann, die Hörmuschel, diverse Sensoren und die 5 Megapixel Frontkamera. Letztere soll – laut meiner Recherche im Internet – angeblich nur einen 2 Megapixel-Sensor verwenden. Auf anderen Internetseiten wird allerdings auch von einem 5 MP Sensor gesprochen…
Unter dem Display sitzen die drei Sensortasten, links die unbeleuchtete Menü-Taste, in der Mitte die beleuchtete Home-Taste und rechts die unbeleuchtete Zurück-Taste.
Ein Bluboo-Schriftzug befindet sich auf der Vorderseite nicht.
Die Rückseite des Bluboo X9 ist ebenfalls recht schön gestaltet, von oben nach unten findet man die Hauptkamera, welche laut Hersteller mit 13 MP auflöst (laut anderen Berichten diesmal nur ein interpolierter 8 MP Sensor), ihren einfachen LED-Blitz, den Fingerabdrucksensor, den Bluboo-Schriftzug und noch die CE-Kennzeichnung.
Natürlich kann man die Rückseite auch abnehmen:
Wenn man den Akkudeckel abgenommen hat, erhält man Zugang zu dem wechselbaren 2520 mAh Akku, der laut Internet sogar nur 2100 mAh haben soll, zu den zwei SIM-Slots und dem Micro-SD Karten Slot. Die SIM-1 muss im Mini-SIM Format sein und die SIM-2 muss eine Micro-SIM Karte sein.
Größtenteils ist die Verarbeitung des Bluboo X9 gut, der Metallrahmen ist schön verarbeitet und die Rückseite sitzt einigermaßen fest. Allerdings gibt es ein paar kleinere Mängel bei der Verarbeitung.
Zum Beispiel kann man dem X9 einige Knarzlaute entlocken, wenn man Druck auf den Akkudeckel ausübt. Außerdem ist die Spalte zwischen dem Deckel und dem Metallrahmen nicht ganz gleichmäßig, wie ihr am Bild im unteren Bereich sehen könnt.
Des Weiteren haben die 3 Tasten auf der rechten Seite ein deutliches Spiel, das stört zwar nicht im Alltag, lässt das Gerät aber nichtsdestotrotz etwas billiger erscheinen.
Als ich das Smartphone als mein Hauptgerät nutzte, kam ich auch dahinter wofür Bluboo ein kurzes AUX-Verlängerungskabel mitliefert. Bei manchen AUX-Kabeln kommt es beim X9 nämlich vor, dass man es nicht vollständig in die Klinkenbuchse stecken kann, oder es immer wieder von selbst herausspringt, wodurch man unschöne Störgeräusche oder gar nur Monosound zu hören bekommt. Somit hat sich die Frage aus dem Unboxing für mich geklärt. Bei der Micro USB-Buchse stößt man auf ähnliche Probleme, wenn man das Micro-USB Kabel nicht sorgfältig hineinsteckt kommt es vor, dass es nicht gut steckt und das X9 somit nicht geladen wird.
Zusammenfassend kann man sich über die Verarbeitung aber nicht wirklich beschweren, vorallem wenn man den Preis des Gerätes im Hinterkopf behält, denn trotz den ganzen kleineren Mängeln fühlt sich das Bluboo immer noch – dank dem schönen Metallrahmen – wertig an.
Das Bluboo X9 fühlt sich in der Hand sehr gut an. Wenn man es schon eine Zeit nicht verwendet hat, weiß auch der kühle Metallrahmen zu gefallen.
Da es sich um einen ziemlich kompakt gebauten 5 Zöller handelt, ist auch eine Einhandbedienung möglich, sofern man große Hände besitzt. Im Testzeitraum gefiel mir auch die Rückseite, da sie einen hohen Grip bietet und einem so das X9 nur schwer aus der Hand bzw den Händen rutschen kann.
Wenn man nur das Handling des Gerätes betrachten würde, könnte man – meiner Meinung nach – durchaus glauben, dass das Bluboo mehr als 300€ kostet, da es sich wirklich – auch dank des 2.5D Glas an den Seiten – hochwertig und edel anfühlt.
Das IPS-Display des X9 misst – wie bereits geschrieben – 5 Zoll und löst mit Full-HD, also 1920×1080 Pixeln, auf. Die daraus resultierende Pixeldichte von 441ppi ist sehr hoch. Einzelne Pixel mit dem Auge wahrzunehmen ist bei einer solch hohen Dichte nicht mehr möglich.
Doch auch abseits der Schärfe hat mir der Bildschirm sehr gut gefallen. Die Blickwinkel sind IPS-typisch gut und auch die Helligkeit ist sehr hoch. An dieser Stelle kann ich auch erwähnen, dass der Helligkeitssensor sehr gut arbeitet, ich konnte im Testzeitraum stets den Bildinhalt des Display ablesen.
Die Farben sind ebenfalls schön anzusehen und auch der Schwarzwert geht, meines Empfindens, in Ordnung. Als kleinen Kritikpunkt kann ich noch die Tatsache nennen, dass der Bildschirm – wie schon beim Cubot H1 – recht druckempfindlich ist. Sobald man etwas fester als normal aufdrückt sieht man komische Erscheinungen unter dem Display.
Insgesamt ist es auf jeden Fall bewundernswert, dass man mittlerweile solch gute Panels in der Preisklasse unter 200€ anfindet. An Schärfe wird es bei einem 5 Zoll Display mit Full-HD Auflösung jedenfalls nie mangeln.
Die Performance auf dem X9 ist dank dem MT6753 in Verbindung mit 3 GB Arbeitsspeicher ziemlich gut, allerdings könnte man bei dieser Austattung fast noch mehr erwarten. Ich konnte im Alltag nur selten Hänger feststellen. Wenn es jedoch hing, dann brauchte es die eine oder andere Gedenksekunde, bis sich der Homescreen, zum Beispiel nach dem Zurückkehren aus einer App, wieder aufbaute.
Multitasking und Spiele funktionierten hingegen tadellos. Inwiefern die aktuellsten und aufwendigsten 3D Games auf dem Gerät laufen, kann ich euch allerdings nicht berichten. Kleinere Spielchen laufen auf jeden Fall problemlos und ohne jeglichen Ruckler.
Die Ergebnisse der üblichen Benchmarks könnt ihr euch in der folgenden Galerie ansehen.
Die Scores decken sich großteils ziemlich genau mit denen des Wiko Fevers, was ja auch Sinn macht, da beide den MT6753 und 3 GB RAM nutzen. Für rund 170€ geht ein AnTuTu Score von rund 36k absolut in Ordnung, selbst wenn die Spitzensmartphones mittlerweile bei über 100k angelangt sind.
Im Alltag reicht die Leistung des Bluboo X9 aber auf jeden Fall, außer man möchte die neuesten Games auf maximalen Einstellungen spielen.
Wie bei den meisten bisherigen Testgeräten kann ich an dieser Stelle nichts besonderes berichten. Der Empfang war so wie ich ihn von anderen Geräten gewohnt bin, er fiel mir weder positiv noch negativ auf.
Das Surfen über das mobile Internet funktioniert natürlich gewohnt gut, jedoch konnte ich den LTE Funkstandard auch beim X9 nicht testen. Allerdings klappte das mobile Internet über 3G tadellos und der Empfang war immer im gewohnten und erwartetem Bereich.
Auch hier gibt es nichts Außergewöhnliches. Der Gesprächspartner verstand mich stehts, klagte nicht über Störgeräusche und wurde von mir genauso gut verstanden. Die Lautsprecherfunktion erledigte ihren Job ebenfalls souverän.
Der Wlan-Empfang des X9 fiel mir im Alltag leider negativ auf. Wo andere Geräte noch mit dem Netzwerk verbunden sind, findet das Bluboo nichtmal mehr das gewünschte Wlan. Ist es dann mal verbunden ist die Verbindung außerdem nicht sehr stabil. Immer wieder trennt das Gerät die Verbindung. Jedoch ist das Ganze weniger dramatisch, wenn man sich näher beim Router befindet. Bei einer höheren Signalstärke funktioniert das Wlan dann gut und man kann schnell im Browser surfen.
Bluetooth arbeitet hingegen ohne Probleme.
Das Bluboo X9 unterstützt glücklicherweise USB-OTG, was auch problemlos funktioniert. Eine USB-Maus oder ein USB-Stick kann mithilfe des passenden Adapters angeschlossen und verwendet werden.
Das FM-Radio klappt auch tadellos, sobald man Kopfhörer, ein Headset oder einfach nur ein AUX-Kabel als Antenne angeschlossen hat, kann das Audiovergnügen schon – ohne Rauschen oder sonstige störende Geräusche – beginnen.
Das GPS des X9 hat sich im Test leider nicht gut geschlagen. Erstens dauerte es einige Minuten bis es mich zum ersten Mal orten konnte und von der Genauigkeit des GPS könnt ihr euch anhand des obigen Screenshots überzeugen. Obwohl ich die Straße entlang ging, befand ich mich laut dem GPS immer wieder in den Häusern, die entlang der Straße stehen…
Für Navigation könnte das GPS vielleicht zur Not noch reichen, für GeoCaching aber auf keinen Fall.
Bevor ich euch schildere, wie ich die Qualität der Hauptkamera einschätze, schaut ihr euch am besten selbst die zahlreichen Testbilder an:
Die 13 (/8) MP Kamera des X9 liefert insgesamt ziemlich schöne Bilder. Besonders die Makros können überzeugen, allerdings musste ich hier stets mehrere Male mit Touch-to-focus versuchen, das Motiv scharf zu bekommen. Wenn man das hinnimmt, kann man allerdings schön Fotos produzieren.
Auch die Landschaftsaufnahmen sind ganz gut gelungen. Zwar wird es beim Zoomen etwas rauschig, allerdings ist das bei Handykameras völlig legitim. Die Low-Light Bilder können natürlich nicht mit einer „richtigen“ Kamera mithalten, da der Sensor in einem Smartphone wesentlich kleiner ist, als der in Kompakt- oder sogar Spiegelreflexkameras.
Etwas enttäuscht war ich von den Panorama-Aufnahmen, da diese anscheinend mit einer deutlich geringeren Auflösung aufgenommen werden als normale Bilder. Dadurch gehen sehr viele Details verloren, die man bei einer Aufnahme im „normalen“ Modus problemlos erkennen kann.
Der LED-Blitz der Hauptkamera arbeitet gut und leuchtet sehr hell, wie man am drittletzten Bild in der Galerie sehen kann. Sogar im dunklen Raum kann man sehr viele Details der Blüte erkennen.
Die Hauptkamera des Bluboo X9 nimmt maximal in Full-HD Auflösung auf. Die Videos würde ich als durchschnittlich bezeichen, im – oben verlinkten – Testvideo scheint die Optik teilweise mit dem Gegenlicht überfordert zu sein, was sich in dem – zeitweise erscheinendem – grünem Schleier zeigt. Auch der AutoFokus schwächelte etwas, als ich auf die Himbeere fokussieren wollte, trotz mehrmalige Touch-to-focus-Versuchen blieb der Zweig leider unscharf. Dafür ist die Tonqualität – bis auf die Windgeräusche (wofür die Kamera allerdings nichts kann) ganz gut.
Zeitraffer Video
Glücklicherweise unterstützt die Kamera-App des X9 von Haus aus die Zeitraffer Funktion, womit das obige Video eines Sonnenuntergangs entstanden ist. Hier kann sich die Qualität meiner Meinung nach durchaus sehen lassen.
Die Frontkamera des Bluboo X9 nimmt (laut Hersteller) Bilder mit maximal 5 Megapixeln auf, allerdings kann man sogar 8 MP auswählen, was auf eine Interpolation schließen lässt.
Nichtsdestotrotz sollte die Kamera für gelegentliche Selbstporträts reichen. Jedoch sollte man sich von der Qualität keine Wunder erwarten, sondern sich eher auf wenige Details und hohes Bildrauschen einstellen. In schlechten Lichtsituationen gibt es leider auch keinen LED-Blitz an der Front, der helfen könnte. Bei einem Preis von rund 170€ ist das aber absolut normal.
Wie bei günstigeren Geräten üblich, kommt auch beim Bluboo X9 auch einfach die MediaTek-typische Kamera-App zu Verwendung. Diese ist schön simpel und übersichtlich, weswegen sie mir ganz gut gefällt. Einzig ein „Pro-Modus“ geht mir ein bisschen ab, wo man alles (ISO-Wert, Belichtung, Weißabgleich,…) manuell einstellen kann.
Dafür sind Funktionen wie Zeitraffer und Verschönerungsoptionen verfügbar. Insgesamt gibt es bei der Kamera-App also keinen Grund zur Beanstandung.
Die Hauptkamera des X9 kann durchaus schöne Bilder machen, auch Makros gelingen mit einem etwas höheren Zeitaufwand gut. Allerdings ist der AutoFokus leider nicht sehr zuverlässig, was ganz spontane Nahaufnahmen fast unmöglich macht.
Die Frontkamera geht meiner Meinung nach in Ordnung – für ein monatliches Selfie sollte sie reichen. Sollte man jedoch stündliche Updates von sich selbst in die SocialMedia-Datenbanken laden wollen, wäre es wohl besser sich bei einem anderen Gerät umsehen, da die Ansprüche dann sicherlich dementsprechend höher sind.
Insgesamt also eine Kameraausstattung die zu dem Preis des Gerätes passt. Wenn man sich eine Minute mit dem Fokussieren beschäftigt, kann man durchaus sehr schöne Bilder und Makros produzieren, wie ihr weiter oben ja gesehen habt.
„Octacore, Full-HD Display und ein Akku mit nur 2520 mAh, wie soll denn das zusammenpassen?“, dachte ich mir beim ersten Studieren der technischen Daten des Bluboo X9. Als ich dann auf ein genau baugleich wirkendes Gerät stieß und dieses überhaupt nur mit 2100 mAh beworben wurde, befürchtete ich immer mehr, dass das der größte Kritikpunkt am X9 werden könnte.
Leider hat sich das im Alltag auch bewahrheitet, ich schaffte es nämlich keinen einzigen Tag mit nur einer Akkuladung auszukommen. Wie ihr in der Galerie sehen könnt, war das Display maximal 3 Stunden an, während ich beim Cubot H1 eine Display on Time jenseits der 8 Stunden erreicht habe.
Auch der Battery Benchmark bestätigt mit rund 35k Sekunden den eher kleinen Akku. Dafür kann dieser in etwas mehr als 2 Stunden vollgeladen werden, was man auch im Alltag merkt, wenn man noch schnell ein paar Prozente tanken will, da sich der Akku mal wieder dem Ende nahe befindet.
Für Wenig- oder Normalnutzer sollte ein Tag mit einer vollen Ladung schaffbar sein, für Nutzer die ihr Smartphone nur sehr selten nutzen, könnten auch zwei Tage möglich sein, mehr allerdings nicht. Über die Nacht verliert das Bluboo im Flugmodus zum Beispiel 4%, was nicht gerade wenig ist.
Das Bluboo X9 läuft mit Android 5.1, also einer ziemlich aktuellen Androidversion. Auf ein Update darf man bei Herstellern aus China eher nicht rechnen. Deswegen ist es umso besser, dass Android 5.1 relativ ausgereift ist und auf dem X9 gut läuft.
Am besten macht ihr euch selbst ein Bild von dem System:
Glücklicherweise kommt das X9 ohne eigenem Launcher oder Bloatware daher. Daher findet man ein unverändertes Android mit AppDrawer vor. Von den vorinstallierten Apps sind nur drei zusätzlich zu den von Google verpflichteten und zwar eine Taschenlampen-App, die nur eine Berechtigung hat, eine App namens „AppLock“ und „Smart wake“.
Ich hätte gehofft, dass man mit „AppLock“ Programme mit dem Fingerabdruck sichern kann, allerdings wird leider nur ein Zahlencode verwendet, was ich etwas schade finde. In der „Smart wake“ App kann man Double-tap-to-wake aktivieren, was im Testzeitraum zuverlässig funktionierte. Allerdings gibt es keine Option das Display auf diesen Weg wieder auszuschalten. In dieser App gäbe es auch noch andere Gesten, diese habe ich allerdings nicht probiert.
Eine, kleine aber feine, Funktion die Bluboo hinzugefügt hat, habe ich durch Zufall entdeckt: Ist das Display eingeschaltet, aber das Gerät noch gesperrt, fungiert die Home-Taste als Taschenlampentaste. Solange man sie hält, bleibt die LED auf der Rückseite an.
Jedoch gibt es auch zwei Bugs im System, die ich schon vom bq M4.5 kannte: Geht man in den Einstellungen auf den Punkt „Batterie“, stürzen sie sofort ab. Betätigt man eine der zwei Tasten von der Lautstärkewippe, während man gerade keine Medien konsumiert, stürzt die System-UI, sprich das ganze System, vergleichbar mit dem Explorer bei Windows, ab. Somit braucht das Bluboo X9 dann wieder rund fünf Sekunden Zeit bis es wieder verwendbar ist, außerdem ist es dann wieder gesperrt. Somit muss man das Audio-Profil in der Benachrichtigungsleiste auswählen, ansonsten stürzt das System des X9 ab.
Ansonsten läuft das System tadellos, und wie schon vorhin erwähnt, völlig flüssig. Zumindest auf dem Homescreen habe ich nie einen Ruckler bemerkt. Außerdem ist es schön, dass Bluboo das X9 ohne Bloatware ausliefert, da diese oft einfach nur unnötig ist, besonders wenn man die sinnlosen Apps nicht einfach deinstallieren kann.
Was ist das Besondere am Bluboo X9? Achja, es hat einen Fingerabdrucksensor auf der Rückseite! 😉
Dieser funktioniert sogar richtig gut und flott. Im Alltag habe ich mich schon richtig daran gewöhnt und verwendete nie Smart Wake, den Einschalter oder mein Muster. Einfach den Finger richtig auf den Sensor legen und höchstens eine Sekunde später befindet man sich schon auf dem Homescreen.
Es können natürlich auch mehrere Finger eingespeichert werden. Das Einrichten ist übrigens sehr selbsterklärend: immer wieder den Finger auf den Sensor legen und irgendwann hat das X9 den Abdruck eingespeichert.
Ich würde die Erfolgsrate mit 8-9/10 Mal einschätzen, aber es ist wichtig, dass man den Finger immer in der selben Position auflegt, da es sonst eher nicht klappt. Mit nassen Fingern verichtet der Sensor seine Arbeit übrigens ebenso gut.
Der Lautsprecher des Bluboo X9 hat mir sehr gut gefallen. Vor allem seine hohe Lautstärke hat mich beeindruckt. Die Qualität ist hingegen durchschnittlich, da auch hier der Bass fehlt. Positiv zu erwähnen ist auch die Position des Lautsprechers: auf der Unterseite wird er so gut wie nie abgedämpft und die Musik kann fast immer frei in die Umwelt gelangen. Auf der Rückseite wird er wesentlich öfters abgedeckt.
Die Klinkenbuchse ist, wie schon gesagt, etwas zickig. Manche Kabeln springen aus ihr einfach wieder heraus und sind so beim X9 unbrauchbar. Ist das allerdings nicht der Fall funktioniert der 3.5mm Ausgang gewohnt gut. Ohne Störgeräusche und mit einer hohen Lautstärke kann die Musik oder der Ton über die Buchse genossen werden.
Wie die meisten meiner letzten Testgeräte kommt auch das Bluboo X9 mit 16 GB internem Speicher daher, wovon nach dem ersten Start noch fast 11 GB frei waren. Damit sollte man eigentlich leicht auskommen können, vorallem da man im X9 ja Micro-SD Karten verwenden kann.
Die Option „Standard-Schreiblaufwerk“ lässt vermuten, dass App2SD an Bord ist, dem ist allerdings nicht so. Die Option ändert nur den Speicherort von Bildern, Videos, Screenshots und Downloads.
Der Installationspfad von Apps bleibt immer noch der interne Speicher, was sich auch nicht nachträglich ändern lässt. Somit muss man mit den 11 GB auskommen, was mit Karten aller Welt sogar knapp werden könnte, da auch das Kartenmaterial von Navigationssoftware, die Datenbank von Wörterbücher-Apps und alle sonstigen App-Daten auf dem internen Speicher Platz finden müssen. Schade!
Des Weiteren hat das Gerät 3 GB Arbeitsspeicher zu bieten, was für diesen Preis sehr viel ist. Damit funktioniert Multitasking sehr gut, da viele Apps gleichzeitig offen sein können – der RAM ist eben sehr groß.
+ Tolles und helles Display mit Full-HD Auflösung
+ Schickes Design mit guter Verarbeitung
+ Edel wirkender Metallrahmen
+ Üppige Speicherausstattung
+ Solide Performance mit potentem Octacore Prozessor
+ Fast unverändertes Android 5.1
+ Guter Fingerabdrucksensor und Lautsprecher
+ LTE, USB-OTG, FM-Radio, HotKnot und Double-tap-to-wake werden unterstützt
+ Hauptkamera macht teilweise sehr schön Bilder
+ Wechselbarer Akku und Dual-SIM & Speichererweiterung
– Der Akku ist für die Hardware zu klein dimensioniert
– GPS ist sehr unzuverlässig und das Wlan ist bei schwachem Signal instabil oder gar unbrauchbar
– Ein paar kleinere Bugs im System
– Der AutoFokus kann mit Makros nicht gut umgehen
– Die Tasten haben ein ziemlich großes Spiel, was die sonst sehr gute Verarbeitung etwas schmälert
Das Bluboo kann für einen Preis von rund 160-170€ mit sehr guter Hardware punkten. An Rechenleistung dürfte es mit einem potenem Octacore und 3 Gigabyte Arbeitsspeicher nicht mangeln. Auch das Design weiß zu gefallen und der Fingerabdrucksensor bietet im Alltag einen echten Mehrwert. Außerdem ist der Metallrahmen gut verarbeitet und das 5 Zoll große Full-HD Display bietet eine tolle Qualität. Die Hauptkamera des X9 macht ebenfalls ansehnliche Bilder, wenn man sich mit dem Fokus beschäftigt. Dual-SIM mit LTE und gleichzeitige Speichererweiterung sind ebenfalls positiv anzumerken.
Dem gegenüber stehen der zu kleine Akku, das unbrauchbare GPS, der nicht ganz zuverlässige AutoFokus der Hauptkamera und das schwache Wlan. Wer über diese, teilweise nicht allzu gravierenden, Schwächen hinwegsehen kann, erhält für den Preis ein absolut tolles Smartphone mit genug Leistung und exquisitem Aussehen. Normalnutzer sollten es mit dem Akku außerdem über den Tag schaffen, Hardcore Nutzer aber eben nicht.
Falls ihr nun Interesse am Bluboo X9 habt, könnt ihr es auf Gearbest bestellen, wenn ihr Versand aus Europa auswählt, sollte sich am Preis auch nichts mehr ändern und ihr erhaltet es für unter 140€.
Wer lieber einem europäischen Händler vertrauen will, kann sich im Datenblatt des X9 nach Bezugsquellen umsehen, wobei die Preise bei uns immer etwas höher sind als direkt in China.
Was haltet ihr von dem Bluboo X9? Wie hat euch mein Testbericht und auch das Video dazu gefallen? Lasst es mich bitte in den Kommentaren wissen!
2 Kommentare
Ein schöner Test – leider ist das Gerät durch seinen viel zu kleinen Akku nichts für mich. Du hast es auch bereits erahnt, dass es mit diesem Akku nicht viel werden kann. Der Prozessor ist kein Sparmeister und die eine oder andere Komponente vielleicht auch nicht; dazu dann noch eventuelle Mauscheleien bei der mAh-Angabe des Akkus – schlimmer kann sich ein Hersteller seinen (nicht vorhandenen) Ruf nicht ruinieren. Zur Ehrenrettung des Herstellers bezüglich des Akkus kann man vielleicht noch folgendes anmerken: In der Regel ist es so, dass Akkus, je langsamer sie geladen werden, auch mehr Energie einspeichern, jedenfalls mehr als mit einem Schnellladegerät hineingehen – diesen Effekt kann man regelmäßig in Akkutests lesen. D.h. die Angabe von 2520 mAh gilt vielleicht für den OPTIMALEN Ladevorgang des Akkus („im Labor“), der aber mit dem beigefügten Ladegerät nicht erreicht werden kann (dann nur 2100 mAh effektiv, wie Du die Angabe bei einem anderen Hersteller gefunden hast).
Immerhin ist der Akku wechselbar, was ich nach wie vor bevorzuge… schliesslich habe ich auch schon ein paar Li-Akkus sterben sehen: manche disqualifizieren sich durch stetige Leistungsabnahme, andere fallen nach Jahren recht zuverlässiger (und recht guter/konstanter) Leistung urplötzlich und unerwartet aus (alte Motorola- und Nokia-Akkus zum Beispiel).
Hallo zusammen!
Test hui, Gerät pfui 🙂
Der Akku ist inzwischen für mich das Wichtigste an einem Smartphone. Ich bin wirklich kein „Power-User“, der ständig am Gerät hängt und komme normalerweise locker über den Tag aber an manchen Tagen benötigt man das Teil dann doch öfter und da sollte das dann auch kein Problem sein.
Was habe ich von noch so tollen Prozessoren, Kameras oder sonstigen Features wenn der Saft ausgeht?