Beim Wiko Fizz steht das Thema Sparen klar im Vordergrund: Um einen empfohlenen Verkausfpreis von 89,- EUR zu erreichen, muss sicher bei der Herstellung an allen Ecken und Enden gespart werden – und das blieb leider nicht ohne Folgen, wie der Video-Testbericht zeigt. Aber immerhin kann auch das Wiko Fizz selber gut sparen und kam im Test im Standby (mit sproadischer Benutzung) über eine Woche mit einer Akkuladung aus – das ist im Smartphonebereich rekordverdächtig.
Die geringe Performance, die bei praktisch jeder Aktion mit dem Fizz zu spüren ist, und das schwache Display sorgen für eine ziemliche Enttäuschung – so krass habe ich beides schon länger nicht mehr gesehen. Immerhin funktionieren Mobilfunk, WLAN und GPS ordentlich, aber an der Kamera spürt man wiederum den Rotstift, der bei der Planung anscheinend Regie führte: Die Bilder sind nicht nur recht niedrig aufgelöst und verrauscht, sondern auch noch deutlich farbstichig in der Bildmitte – über alle Bilder legt sich ein leichter rot/rosa-Schleier. Der fehlende Autofokus verhindert Nahaufnahmen, aber immerhin scheint das Scannen von Barcodes trotzdem gut zu funktionieren.
Größter Pluspunkt am Wiko Fizz ist der lange Atem des Akkus: Im Standby mit nur sporadischer Benutzung (gelegentliche Fotos, Apps installiert, Email wurde alle 5 Min abgefragt) kam das Fizz über eine Woche lang aus – das habe ich bislang noch bei keinem Smartphone so erlebt! Eine solche Ausdauer dürfte vor allem für Umsteiger von einem „Feature Phone“, die derartig lange Standby-Zeiten gewohnt sind, von großem Interesse sein.
Übrigens wurde das Fizz noch bis kurzem als USB OTG fähig (d.h. USB-Memory Sticks, Maus und Tastatur sind anschließbar) auf der Wiko Website angepriesen – was aber zumindest bei meinem Testgerät nicht stimmte. Schon kurz nachdem ich bei Wiko deshalb nachgefragt hatte wurde die Website aktualisiert – das nenne ich mal eine schnelle Reaktion! Wiko verkauft das Fizz nun als nicht OTG fähig, will das Ganze aber noch einmal überprüfen.
Fazit: Als Dauerläufer (vor allem im Standby) ist das Wiko Fizz durchaus interessant, darüber hinaus geht mir die Sparsamkeit aber zu weit – vor allem, da es schon vor mehr als einem Jahr Smartphones mit ähnlichen technischen Daten gab, die sich flüssiger bedienen ließen.
Testbilder (alle in Original-Auflösung und Komprimierung – bitte etwas Geduld beim Laden der großen Bilder)
Testvideo in maximaler Auflösung, 864×480 Pixel:
( YouTube Direktlink )
Screenshots (Akkuverbrauch, AnTuTu Benchmark)
Preise und Bezugsquellen:
8 Kommentare
Moin Klaus.
Sehr guter ausführlicher Bericht. Schade, daß das Fizz nicht so gut bei Dir abschneidet. Trotzdem glaube ich, daß es seine Käufer finden wird.
Gruß Egon
Hallo Egon,
danke für Dein Feedback. Das Ruckeln wäre ja nicht so enttäuschend, wenn man nicht wüsste, dass es bei fast identischer Hardware auch besser geht…
Aber vor allem die Akku-Ausdauer dürfte trotzdem ein gutes Argument für das Fizz sein, es wird also sicher seine Käufer finden 🙂
Gruß,
Klaus
Hallo Klaus
Für das Gebotene muss man den Preis noch betrachten.
Es gibt aber MTK6577-Geräte, die bei ähnlichem Preis
durchaus in Betracht kommen könnten. Sind in die
Monate gekommen, aber durchaus noch brauchbar.
So manches kann mit einem besseren Display glänzen.
Das Display ist wirklich nicht sehr gut. Schade, Wiko!
Mein Alcatel OT 6010D war wirklich kein schlechter Kauf!
Bei dem Datenblatt kann man schon erwarten das die Performance flüssiger ist. Auch wenn es nur 89€ Kostet und im Low end Bereich ist.
Ich finde das Fizz ist ein guter Vergleich zum Huawei g510. Dieses hat ein ähnliches Datenblatt und eine wahnsinnig schlechte Performance.
Verstehe dabei nicht warum die Dev der Hersteller sich da nicht mehr Mühe geben können auch wenn es nur 89€ Kostet. Vom Datenblatt er ist es locker möglich das das Handy nicht ruckeln.
Absolut. Besonders, wenn man da als Vergleich immer das Defy Mini hinhält .. nur Single-Core-CPU, nur Android 2.3, aber dafür flüssige Animationen, gute Oberfläche, bis zu 2 Wochen ohne Aufladen, und eben: Ersaufen und immer noch ne halbe Stunde erreichbar sein 😉
cu, w0lf.
Na, wenn ich nen Dauerläufer will, hol ich mir dann doch lieber ein Motorola Defy (Mini). Hält 2 Wochen vor, und kann man auch mal versehentlich in die Cola versenken oder so 😀
cu, w0lf.
Das nächste neue Smartphone dieser Preisklasse von Wiko ist bereits auf dem Markt:
Das WIKO Cink Slim 2
Für etwa 100€+Versand bekommt man das schon. Auf dem Papier ist es fast identisch zum Fizz, allerdings mit besserem Bildschirm und 1,3GHz getaktetem Prozessor. Falls die Akkulaufzeit ähnlich gut ausfällt, gibt es meiner Meinung nach keine Berechtigung mehr für das Fizz! Die Jungs von Wiko versteh ich nicht ganz. Ausführliche Tests sind im Internet leider noch nicht zu finden.
Gruß Max
Kann man tatsächlich die UMTS bzw. 3G zwischen den beiden Sim-Schächten umschalten? Ich bin nämlich bisher davon ausgegangen, dass bei Smartphones mit dem Chipsatz MT6572 nur der SIM1 Schacht 3G fähig ist. Würde mich über eine Antwort freuen.