Mit der K88H möchte ich Euch heute eine Smartwatch vorstellen, die irgendwo zwischen der 10-EUR-Smartwatch U8 und einer Huawei Watch anzusiedeln ist: Während sie auf ähnlicher Technik wie die billige U8 basiert (und die Menüs nahezu identisch aussehen), sieht sie fast so schick aus wie die Huawei Watch. Im Ausführlichen Testbericht zeige ich Euch, ob sie tatsächlich so schick wirkt wie auf den Bildern im Shop, und ob sie im Alltag überzeugen kann. Zudem seht Ihr sämtliche Funktionen und Ziffernblätter:
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Auf den Produktfotos z.B. bei GearBest hat mit die K88H gut gefallen, und sie enttäuscht in der Realität keinesfalls: das runde Metallgehäuse ist zwar recht dick, trägt durch die leichten Rundungen aber nicht übermäßig aus und wirkt klassisch elegant. Neben dem etwas weit hinausstehenden Knopf (der nur zum Drücken dient) stört vor allem das Display diesen Eindruck: Der ca. 5mm breite Rand um das Display wird unten durch den von den Motorola-Uhren bekannten „Plattfuß“ verdoppelt – hier ist ein ganzer Zentimeter Plazt zwischen Display und Gehäuserand. Das sieht nicht nur unschön aus, es stört auch die Ablesbarkeit empfindlich – zwischen Minute 22 und 38 kann man bei den analogen Ziffernblättern die genaue Zeit nur schätzen, da keine Skala vorhanden und der Minutenzeiger gekürzt dargestellt wird.
Ansonsten macht die Uhr aber einen soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Selbst das Mesh-Armband hat mich positiv überrascht – der sonst von solchen Bändern gewohnte Härchen-Zupf-Effekt bliebt hier erfreulicherweise komplett aus. Mit dem ebenfalls erhältlichen Lederarmband wirkt die Uhr auf den Bilder noch schicker, schon alleine weil dieses dicker ist und somit besser zur großen Uhr passt.
Während die Uhr – zumindest bei ausgeschaltetem Display – erstaunlich nahe an eine Huawei Watch (s. Testbericht Huawei Watch) heran kommt, kann man dies von der Funktionalität nicht behaupten: Es gibt keine Apps, die man installieren könnte, man ist also auf die fest eingebauten Funktionen festgelegt. Das Gleiche gilt für die 6 vorhandenen Ziffernblätter.
Die Uhr liefert zwar mit Schrittzähler, Pulsmesser, Schlaf-Tracking, Stoppuhr, Wecker, Soundrekorder, Taschenrechner, Musik-Steuerung und Kamera-Fernsteuerung (inkl. Sucherbild auf der Uhr) eine ganze Reihe an Funktionen an, aber vieles davon ist halbherzig umgesetzt. So speichert das Handy bei Fernsteuerung über die Uhr die Bilder nur in mickriger Auflösung (1280 x 768 Pixel) ab und Schrittzähler, Pulsmesser und Schlaf-Tracker müssen jedes mal umständlich manuell gestartet werden.
Letztendlich besteht der Hauptvorteil dieser Armbanduhr gegenüber einem klassischen Modell in den Benachrichtigungen des verbundenen Smartphones, die sie anzeigen kann. Entwarnung vorweg: Diese sind bei weitem nicht so nervig wie bei der U8, die Einstellung „nur Vibrieren“ funktioniert hier wie gewünscht und die Vibration ist kaum zu hören und dezent, aber deutlich zu spüren. Der Nutzwert der Benachrichtigungen hängt extrem von den Apps auf dem Smartphone ab: Die zu EmotionUI (Huawei, Honor) gehörende Mail-App erzeugt bei mehreren neuen Mails auf der K88H nur eine Anzeige mit der Anzahl der Mails – es gibt keine Möglichkeit, wenigsten den Absender oder Betreff der Mails zu sehen. So machen Benachrichtigungen am Handgelenk keinen Spaß. Aber mit anderen Apps, z.B. Aqua-Mail, klappt das wesentlich besser, zumindest wenn man die Einstellungen entsprechend anpasst. Mit ein wenig Fummelei und Geduld habe ich so auf meinem Honor 5X ein brauchbares Setup gefunden.
Die K88H dürfte vor allem für Anwender interessant sein, die nicht viel Geld für eine schicke Smartwatch ausgeben wollen, dafür aber bereit sind auf Funktionalität zu verzichten. Denn mit den Möglichkeiten einer Android Wear Uhr kann die K88H nicht im Geringsten mithalten. Sie sieht dafür aber wesentlich besser aus, als selbst doppelt so teure Android-Wear-Kollegen. Sie liefert vor allem Benachrichtigungen vom Handy ans Handgelenk – und das mit ein wenig Einarbeitung auch zufriedenstellend.
1 Kommentar
Prima Beschreibung der Uhr, angenehm ruhig, locker und.präzise erklärt! Weiter so!