Der Heilbronner Audio-Spezialist Beyerdynamic hat auf der letztjährigen IFA den Kopfhörer DTX 350 p vorgestellt, der wegen seines tollen Klangs zu einem sehr fairen Preis von unter 50,- EUR viel Lob erhielt. Nun wurde die Headset-Variante DTX 350 m vorgestellt, die den On-Ear Kopfhörer um ein Mikrofon und eine Taste zum Annehmen von Anrufen und Pausieren der Musik erweitert. Ich habe dieses Headset ein paar Wochen intensiv ausprobiert und stelle Euch hier meinen Testbericht vor:
Kommen wir direkt zur wichtigsten Eigenschaft eines Kopfhörers: Dem Klang. Hier kann ich mich den vielen positiven Testberichten und User-Bewertungen des 350 p nur anschließen: Auch das DTX 350 m klingt unglaublich detailreich und ausgewogen – es ist einfach nur eine Freude, hiermit Musik jeglicher Art zu genießen! Zwar erreicht der Bass nicht den Punch eines guten In-Ear Headsets, er ist aber immer sehr klar konturiert und knackig – nicht zu schlapp, aber auch keinesfalls aufdringlich. Seit ich dieses Headset teste gefallen mir plötzlich alle meine anderen Headsets kaum noch – selbst mein bisher favorisiertes Beyerdynamic MMX 102 iE (s. Kurztest) empfinde ich nun als ein wenig aufdringlich und anstrengend. Wer jetzt glaubt, dass das DTX 350 m müde zu Werke gehen würde, irrt: Musik kommt sehr plastisch herüber und ich entdecke immer wieder neue Details in meiner Lieblingsmusik, die mir bislang nie aufgefallen waren.
Ihr merkt es schon, beim Klang des Beyerdynamic DTX 350 m komme ich unweigerlich ins Schwärmen. Und auch der Tragekomfort überzeugt: Der ca. 130g leichte Kopfhörer sitzt mit seinen weichen Ohrpolstern angenehm auf dem Kopf. Er sitzt sicher, drückt aber keineswegs unangenehm – und das sowohl bei meinem recht großen „Dickkopf“, als auch bei kleinen Kindern – meine sechsjährige Tochter sagte nach einer kurzen „Anprobe“ mit Musik spontan: Den wünsche ich mir zu Weihnachten!
Drei Details trüben den Tragekomfort dann aber doch ein wenig: Zum einen knistert und knackt der Kopfhörer bei Bewegung recht stark, und das hört man auch sehr deutlich in den geschlossenen Hörmuscheln. Selbst beim normalen Gehen hatte ich manchmal bei jedem Schritt ein deutliches Knacken im Ohr – was aber verschwand, wenn ich den Kopfhörer ein wenig anders positioniert habe. Außerdem ist das Kabel mit seinem gummiartigen Überzug sehr verhedder-freudig und fummelig zu entwirren, und wenn es beim Gehen an der Kleidung reibt entstehen deutliche Geräusche. Auch hier hilft es, wenn man das Kabel entsprechend „verpackt“ und so führt, dass es nicht ständig am Reißverschluss der Jacke reibt oder ähnliches. Hier merkt man dann anscheinend doch ein wenig den günstigen Preis – bessere Materialien oder ein Stoff-ummanteltes Kabel kosten halt…
Eher unverständlich finde ich aber die eigenartige Beschränkung der Drehwinkel der Ohrmuscheln. Man kann diese ner in einer Richtung um 90 Grad verdrehen, so wie es auch für das Platzsparende Verstauen gemacht wird. Und das führt dazu, dass man die Kopfhörer, wenn man sie locker im den Hals hängen lassen will, nur mit den Hörmuscheln nach oben und dem harten Plastik nach unten tragen kann – es sei den, man pfeift auf die richtige Zuordnung von rechts und links. Das ist nicht nur ungewöhnlich und ein wenig hart auf der Haut – der Kopfhörer zwickt einen so immer mal wieder recht unangenehm. Ich denk dann trage ich ihn doch lieber falsch herum…
Im Gengensatz zum DTX 350 p bietet die Mobiltelefon-freundliche Variante DTX 350 m noch ein Mikrofon und eine Taste an, die ihren Zweck unauffällig erfüllen: Beides funktionierte an diversen Smartphone problemlos, darunter auch einige eher exotische Modelle, die sich Headsets gegenüber gerne schon mal zickig zeigen. Auch das Mikrofon gibt keinen Anlass zu Kritik – hier eine Hörprobe, direkt mit einem Smartphone aufgenommen:
Beyerdynamic hat beim DTX 350 m alles richtig gemacht – fast. Denn der Fokus auf guten Klang und Tragekomfort macht dieses Headset zum Preis-Leitsungs-Kracher. Da kann man preis-bedingte Einschränkungen nur zu gut akzeptieren – die eigenartige Drehrichtung der Hörmuscheln hat aber meines Erachtens nichts mit dem Preis zu tun.
Das alles ändert aber nicht daran dass das Beyerdynamic DTX 350 m zu meinem absoluten Lieblingskopfhörer geworden ist. Denn letztendlich ist der Klang dann doch das Wichtigste – und hier kann ich beim besten Willen nichts zu Meckern finden.
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[…] Soeben habe ich das erste TechnoViel-Video in 4k Auflösung (genauer gesagt Ultra HD, 3840 x 2160 Pixel) freigeschaltet – s. Test des Beyerdynamic DTX 350 m. […]