Wie beim Testbericht des Siswoo Monster R8 bereist angekündigt präsentiere ich Euch heute noch einen direkten Vergleich des Monster R8 mit dem LG G3. Beide bekommt man aktuell für in etwa den gleichen Preis (wenn man das LG G3 mit 16GB Flash nimmt), beide haben 5,5 Zoll große und hoch auflösende Displays, 13 MP Kamera mit dem Sony IMX135 Bildsensor und ordentlich schnelle Prozessoren. Warum also nicht vergleichen? Kann der Newcomer mit einem der besten Smartphones von 2014 konkurrieren?
Im Vergleich habe ich mich auf drei Bereiche konzentriert: Display, Performance und Kamera. Den Bereich Software habe ich mündlich ein wenig gestreift.
Das Display – Kein Vorteil durch QHD
Der Vergleich der Display fällt für viele sicher überraschend aus: Das LG G3 war das weltweit erste Smartphone mit einer noch höheren Displayauflösung als Full-HD. Die 1440 x 2560 Pixel bringen aber in der Praxis keinen Vorteil – schon Full-HD ist so fein auflösend, dass man von pixelig auf keinen Fall reden kann. Und selbst bei kleinen Schriften – hier kann sich Full-HD am ehesten von HD absetzen – kann ich beim besten Willen keinen Vorteil der höheren Auflösung erkennen.
Von den Farben her konnte mich das LG G3 nicht so recht überzeugen – die Anzeige wirkt sehr warm abgestimmt, mit deutlichem Hang zu gelblichen Sepia-Tönen. Das Monster R8 wirkt dagegen schon fast bläulich, obwohl es für mein Empfinden eigentlich neutral abgestimmt ist.
Stören beim LG G3 finde ich die hellen Ränder, die bei Text auf hellgrauem Untergrund manchmal die Buchstaben umgeben. Das wirkt fast so, als hätte es jemand in der Bildverarbeitung beim unscharf Maskieren übertrieben…
Insgesamt siehe ich das Display des Monster R8 vor. Wie seht Ihr das?
Performance: MediaTek gewinnt, Qualcomm punktet bei Grafik
Die Benchmarks reden eine recht deutliche Sprache: Der MediaTek MT6595 im Siswoo hängt den Qualcomm Snapdragon 801 des LG in allen Belangen, außder bei der Grafikleitung, recht deutlich ab. Bei der GPU (also dem Grafikprozessor) sieht es dann eher umgekehrt aus.
Insgesamt kann man getrost sagen, dass beide Geräte mehr als genug Leistung bieten. Ich kenne aktuell keine App, die diese Systeme überfordern würde. Aber die ganz neue Generation der Topmodelle von 2015 legen natürlich wieder einmal eine Schippe drauf – ob man das braucht, steht auf einem anderen Blatt.
Hier die Benchmark-Ergebnisse im Überblick:
Siswoo Monster R8 (MT6595 2 GHz) |
LG G3 (Snapdragon 801, 2,5 GHz) |
Kingzone Z1 (MT6752 1,7 GHz) |
Honor 6 (HiSilicon Kirin 920, 1,3 / 1,8 GHz) |
|
---|---|---|---|---|
AnTuTu 4.5 | 41501 | 35216 | – | 38154 |
AnTuTu 5.x | 40106 | 38181 | 43579 | 42021 |
Geekbench 3 single core |
1020 | 914 | 814 | 866 |
Geekbench 3 multi core |
3570 | 2554 | 4015 | 3169 |
GFX Manhattan [fps] | 5,9 | 7,2 | 11 | 8,7 |
GFX Manhattan offscreen [fps] | 6 | 11 | 5,8 | |
GFX T-Rex [fps] | 17 | 20,1 | 25 | 17,4 |
GFX T-Rex offscreen [fps] | 18 | 23 | 16 | |
Vellamo Browser | 3580 | 2791 | 2760 | 3315 |
3dmark Ice Storm Unlimited | 13562 | 15230 | 10868 | 13471 |
Sunspider 1.0.2 (kleine Werte = besser) |
475,7 | 552,4 | 709,7 | 584,9 |
Kameras: LG G3 gewinnt klar
Der Vergleich der beiden Kameras macht klar, dass ein guter Sensor nur eines von vielen wichtigen Bauteilen für eine gute Kamera ist. Zwar liefert auch das Siswoo Monster R8 durchaus ansehnliche Bilder, aber das LG G3 holt trotz identischem Sensor deutlich mehr Details auf die Speicherkarte. Dazu kommt dann noch der tolle Laser-Autofokus, der wesentlich zur enormen Geschwindigkeit der Kamera des G3 beiträgt, sowie die Bildstabilisierung, die vor allem bei Videos positiv auffällt.
Software: Android pur gegen eigene Oberfläche
Das Thema Software habe ich ein wenig hinten an gestellt und nur mündlich erläutert. Für einen ausführlichen Vergleich vor der Kamera fehlte mir leider die Zeit.
Im Bereich Software unterscheiden sich beide Kontrahenten sehr stark: Während Siswoo auf ein weitestgehend unverändertes Android 4.4.2 setzt – nur ein paar Änderungen in den Einstellungen, viele davon schon bekannt von anderen MediaTek-basierten Geräten – grenzt es vom puren Android ab. LG hat dagegen dem G3 eine eigene Oberfläche verpasst, die eine ganze Reihe Goodies mitbringt, aber optisch auf mich nicht wie aus einem Guss wirkt – erst recht nicht nach dem Android 5.0 Update. Hier ist LG dem Mitstreiter deutlich voraus – schließlich was das G3 eines der ersten Geräte überhaupt, das Android Lollipop per Update erhielt. Beim Monster R8 soll ein solches Update bald kommen, einen genauen Termin mochte man mir aber noch nicht nennen.
Fazit: Zwei sehr potente Smartphones
Beide Geräte haben viele Stärken und kaum echte Schwächen. Wobei mich persönlich (und damit scheine ich eher einsam zu sein…) die LG Geräte immer wieder durch ungewolltes Einschalten nerven – ob dies am Rear-Key oder dem Knock-On Feature liegt kann ich nicht sagen, denn man kann leider keine der beiden Möglichkeiten abschalten. Aus diesem Grund würde ich auch das Siswoo dem LG vorziehen – wobei die Dual-SIM Funktion die Entscheidung noch leichter machen würde.
Insgesamt bieten beide Geräte ihrem Käufer eine Menge Funktionalität und Rechenleistung und sind ab ca. 340 EUR mittlerweile auch durchaus fair bepreist – auch wenn es der Newcomer Siswoo vermutlich nicht so leicht haben wird, sein Monster R8 zu diesem Tarif viele Geräte zu verkaufen. Es bleibt also spannend zu sehen, wie sich die Preise nun weiterentwickeln. Bei LG hoffen einige Kunden mit Marktstart des G4 sicherlich auf noch weiter fallende Preise für das G3.
Jetzt seid Ihr gefragt: Welches der beiden würdet Ihr vorziehen?
[ Technische Daten Siswoo Monster R8 und LG G3 im Vergleich ]
Preise und Bezugsquellen Siswoo Monster R8:
[PDBgetPrice id=371]
Preise und Bezugsquellen LG G3:
[PDBgetPrice id=262]