TechnoViel Verrückt nach Technik

4. Februar 2016

Testbericht Medion Life X5020 – Edler Allrounder

Filed under: Android,Lollipop,Medion,Smartphone,Testbericht,Video — Schlagwörter: — Björn @ 23:49

Smartphones in der Mittelklasse gibt es heutzutage wie Sand am Meer. Im Preisbereich von grob 180€ bis 350€ buhlen unzählige Geräte um die Gunst der Kunden und versuchen sich jeweils durch unterschiedlichste Eigenschaften vom Wettbewerb abzuhängen. So versucht es der Eine mit langfristigen Updateversprechen, ein Anderer durch besondere Softwareeigenschaften, der Nächste mit poppig bunten Farben und wieder ein Anderer bietet ein Gerät mit für den Preisbereich besonders hoher Leistung an. Ein Punkt wird von den meisten Herstellern jedoch gemieden, wenn es um die Mittelklasse geht: edles Design. Sicherlich hat der Alurahmen auch hier schon längst Einzug erhalten. Auch (Kunst-)Glasrückseiten sind immer mal wieder anzutreffen. Doch Geräte, deren Äußeres wirklich auf die Adjektive „schick“ und „edel“ zugeschnitten sind, sind bis auf wenige Ausnahmen der Oberklasse vorbehalten.

Das Medion X5020 ist so eine Ausnahme. Flach, schick, edel (und offensichtlich in Cuppertino inspiriert – und das war das letzte Mal, dass ich diese Anspielung in diesem Bericht erwähne. Versprochen! 🙂 ) kommt der 5 Zöller daher, offensichtlich um Eindruck zu schinden. Die UVP von 299€ sieht man dem Gerät dabei nicht an – im Gegenteil. Erst ein Blick auf das Datenblatt offenbart die (gehobene) Mittelklasse:

  • 5 Zoll Display mit 1080×1920 Pixeln (Full-HD)
  • Snapdragon 615 Octacore-SoC
  • 3GB RAM
  • 32GB interner Speicher
  • Hybridslot – DualSIM oder microSD bis 128GB
  • 13MP Hautkamera
  • 5MP Selfieshooter
  • 2600mAh Akku (fest verbaut)
  • Android 5.0 Lollipop

Auf dem Papier sind dies Spezifikationen, die für so ziemlich alle Anwendungsbereiche (außer Randgruppen wie den 3D-Spielern) ausreichen dürften. Einzelne Punkte, wie der große interne Speicher sind in dieser Preisklasse sogar eher ungewöhnlich. Ob das X5020 im Alltag hält, was hier versprochen wird konnte ich im Testzeitraum prüfen.

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Der Testzeitraum ist zu Ende. Wie geht es mir dabei? Euphorie oder Depression? Schade, dass es vorbei ist oder Gott sei Dank bin ich es los? Ehrlich gesagt gar nichts von alle dem. Vom Äußeren abgesehen ist das X5020 kein Gerät was besonders positiv oder negativ auffällt – was man natürlich schon positiv bewerten könnte. In stoischer Gelassenheit verrichtet es seine Aufgaben, fällt hierbei jedoch fast nirgends durch größere Macken oder hervorragende Features auf – der Inbegriff der Mittelklasse eben. Hier die einzelnen Punkte:

Das Äußere

Sicherlich der Sellingpoint schlechthin bei diesem Gerät. Bei ausgeschaltetem Display hat man ein sehr flaches Smartphone in der Hand, bestehend aus zwei schwarzen Glasscheiben umrandet von einem sauber verarbeitetem Metallrahmen. Die Anfälligkeit für Fingerabdrücke und die nicht ganz angenehme Haptik muss man bei diesem Design wohl genau so hinnehmen, wie die unbequemen Schuhe, die man bei der Hochzeit des besten Freundes trägt.

Wenn man das Haar in der Suppe sucht, findet man es an der SIM-Schublade. Diese lässt sich ein paar zehntel Millimeter zu weit in das Gehäuse reinschieben, sodass spürbare Kanten an dieser Stelle verbleiben. Glücklicherweise liegt diese Stelle (zumindest bei mir) nicht im Griffbereich.

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Das Display

Das 5 Zoll große FullHD-Display verdient das Prädikat „Mittelklasse“. Die Farbdarstellung könnte man als etwas blasser (oder natürlicher -> eure Entscheidung) als bei einigen anderen Geräten bezeichnen. Die Helligkeit liegt im ordentlichen Bereich und die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch sehr gut – solange es nicht um schwarze Flächen geht (ein normales Phänomen bei IPS-Displays). Durch die hohe Pixeldichte (440 DPI) lassen sich auch mit Argusaugen keine einzelnen Pixel mehr ausmachen (was im Normalfall aber auch bei HD-Auflösung auf einem 5 Zöller kaum möglich ist)

Der Touchscreen funktioniert in einem sehr guten Bereich. Man hat einen Mittelweg gefunden zwischen „zu empfindlich“ und „zu träge“. Dies gelingt bei weitem nicht allen Herstellern. Die OnScreen-Tasten werden sicherlich dem Ein oder Anderen ein Dorn im Auge sein. Auf der anderen Seite: seperate Tasten unter dem Display würden vermutlich den optischen Eindruck des Gerätes schmälern. Und bei Videowiedergabe oder FullScreen-Spielen werden diese Tasten einfach ausgeblendet. Von daher: Halb so schlimm.

Die Performance

Hier fällt das Medion im Bereich „gefühlte Geschwindigkeit“ leicht hinter der Konkurenz ab. Andere Geräte auf Basis des Snapdragon 615 vermitteln den Eindruck ein wenig schneller zu sein, sowohl was die Scrollgeschwindigkeiten als auch was die Spieleperformance angeht. Ruckler gibt es zwar an keiner Stelle, aber die Software scheint etwas träger durch die Homescreens oder Webseiten zu führen.

Mit knapp 33000 Punkten im AnTuTu-Benchmark liegt das Gerät im typischen Bereich für diesen SoC

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Die Software

Es kommt ein nahezu unverändertes Android 5.0.2 Lollipop zum Einsatz. Lediglich ein paar wenige zusätzliche Einstellungen (z.B. zwei mal auf den Homebutton drücken um das Gerät auszuschalten) wurden hinzugefügt. Im Launcher hat man außerdem einige sehr begrenzte Möglichkeiten ein Paar Anpassungen zu machen.

Allerdings kommen werksseitig extrem viele vorinstallierte Apps (so genannte Bloatware) auf das X5020. Über zwanzig dieser kleinen Programme „erfreuen“ den neuen Besitzer mit zum Teil tollen, aber zum Teil auch sehr fragwürdigen Inhalten. Während die App „Anleitung“ meiner Meinung nach als Vorbild für jeden Hersteller auf diesem Planeten herhalten sollte, erschließt sich mir nicht der Sinn solche speziellen Apps wie „YouCam Makeup“ vorzuinstallieren. Einige dieser Apps haben außerdem die Angewohnheit sich regelmäßig in Form von Benachrichtigungen bemerkbar zu machen, ohne dass sie jemals vorher geöffnet wurden. Zum Glück lassen sich diese Apps problemlos vom Nutzer deinstallieren, sodass hier kein größerer Schaden entsteht.

Positiv sein hier noch erwähnt, dass das Medion trotz der etwas älteren Androidversion gegen sämtliche Stagefright-Exploits geschützt ist. Auch die im Netz oft zu findenden Berichte über häufige Softwareabstürze wurden durch ein Update beseitigt. Von dieser Seite aus betrachtet verhält sich der Hersteller überraschend gut. Auch die Möglichkeit Apps auf die SD-Karte zu speichern (App2SD) kann lobend erwähnt werden, auch wenn dieses Feature bei 32GB internem Speicher wohl nicht ganz so wichtig sein dürfte.

 

Der Akku

Beim Thema „Ausdauer“ gibt sich das X5020 keine Blöße und erreicht im sowohl im Alltag als auch im obligatorischen Battery Benchmark einen durchschnittlichen Wert. Normalnutzer werden ohne größere Probleme über den Tag kommen, mehr ist aber üblicherweise nicht drin.

Angenehmerweise kann der Akku in relativ kurzer Zeit aufgeladen werden. Für den Sprint von 10 auf 99% bei eingeschaltetem Display und minimaler Helligkeit braucht das Medion knapp unter 2 Stunden – ein starker Wert, der auch im Alltag spürbar ist, wenn der Strom doch mal zur Neige geht.

Die Kamera

Die 13MP-Hauptkamera versucht sicherlich nicht mit den aktuellen Flaggschiffen mitzuhalten, macht ihre Sache für den Preisbereich aber sehr ordentlich. Makros gelingen überraschend gut und detailreich, nötigen dem Fokus aber schon mal 2-3 Versuche ab um das Objekt zu finden.

Beim starken Hereinzoomen in den anderen Aufnahmen fällt auf, dass die Fotos quasi nicht weichgezeichnet werden, das Bild sich dafür aber gefühlt etwas schneller in seine einzelnen Pixel auflöst. Für ein paar nette Schnappschüsse aus dem Zoo oder ähnlichem ist man mit der Kamera aber problemlos gut aufgestellt. Die abschließende Bewertung überlasse ich aber wie immer euch selbst. (Achtung! Fotos sind in voller Auflösung, bitte etwas Zeit beim laden lassen.)

Beim Camcordertest fiel ein leichtes Ruckeln und verwaschene Details auf – hier hat das X5020 eher leichte Schwächen

Die Konnektivität

Bei Wlan, Bluetooth, GPS und Radio gibt es nichts auszusetzen. Alles funktioniert im üblichen Rahmen wie es soll. Die Bildschirmübertragung via Miracast hat im Test leider überhaupt nicht funktioniert. Eine Verbindung zum FireTV wurde jedesmal abgebrochen bevor das erste Bild übertragen wurde.

Im Bereich Mobilfunkdaten musste ich feststellen, dass die Datenübertragung in empfangsschwachen Gebieten spürbar eher abreißt als dies bei anderen Geräten der Fall ist. Auch die Sprachqualität kann nicht vollends überzeugen. Sowohl das Gehörte als auch das Gesagte klingt spürbar verrauscht und unsauber. Verständigen kann man sich zwar problemlos, aber zum Vergnügen wird ein Telefonat dadurch sicher nicht.

Bei GPS und Kompass erhält man mit dem X5020 ein leicht überdurchschnittliches Gerät. Zwar bleibt der Kompass nach einem Richtungswechsel ein paar Grad in der alten Richtung stehen, dafür arbeitet die GPS-Antenne für die Preisklasse außerst präzise. Im Test wurde ich niemals neben die Straße gesetzt – eine echte Seltenheit.

Fazit

Premiumfeeling in der Mittelklasse für Normalnutzer – so in etwa würde ich meine Erfahrung aus diesem Test zusammenfassen. Wer das Medion Life X5020 sieht oder in der Hand hat, würde niemals auf einen Preis von unter 300€ tippen. Jenseits des Designs kennt das Gerät keine richtig großen Schwächen, aber auch nicht viele echte Stärken. Mittelklasse wie sie im Buche steht von daher. Wem das Design wichtiger ist als Softwaregimmicks, Spieleperformance oder Markennamen wird mit diesem Gerät keinen Fehler machen.

Datenblatt Medion Life X5020

18. Dezember 2011

Video-Testbericht Aldi Tablet Medion LifeTab P9514

Filed under: Android,Honeycomb,Medion,Tablet,Testbericht,Video — Schlagwörter: — Klaus @ 01:45

Da ich tatsächlich recht spät (am 16.12.) noch ein Gerät auftreiben konnte, will ich Euch meine Eindrücke von dem Gerät nicht vorenthalten. Ich habe drei Videos vorbereitet:

  1. Lieferumfang: Eine der Schokoladenseiten des LifeTab
  2. Hardware: Anschlüsse, Touch & Feel
  3. Software: Überblick über die zahlreich vorinstallierte Software und Android 3.2 Honeycomb

Video 1: Lieferumfang – eine der Schokoladenseiten des LifeTab:

Video 2: Die Hardware

Video 3: Die Software – Überblick über Android 3.2 Honeycomb und die vorinstallierten Apps

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