Der MWC ist gerade vorbei, ich habe noch einiges Material von der Messe zu verarbeiten und die Smartphone-Hersteller verschicken alle Pressemitteilungen, in denen die Erfolge dieser Messe gefeiert werden – irgendwie scheint jeder mit mehreren Auszeichnungen nach Hause gefahren zu sein. Da flattert eine überraschende Ankündigung von Motorola herein: Das Moto G 4G LTE 2. Generation ist da!
Nicht dass eine LTE-Variante des Moto G der 2. Generation (s. Testbericht) irgendwie überraschend wäre, schließlich hatten wir das schon im letzten Jahr, sondern der Zeitpunkt ist es, so kurz nach der mit Abstand wichtigsten Messe dieser Branche.
Aber schauen wir und das Gerät an – was gibt es Neues? Nicht viel: Natürlich LTE, dafür entfällt aber wie bei der ersten Generation der 2. SIM-Slot. Außerdem wurde der Akku von 2070 auf 2390 vergrößert – das ist natürlich immer willkommen, zumal das Gerät dadurch nur 6g schwerer und nicht größer wird. Ansonsten bleibt alles beim Alten – der nicht mehr ganz frische, aber solide Qualcomm Snapdragon 400 dient als Basis (hier wäre z.B. der 410er ein schönes kleines Update gewesen), 1 GB RAM, 8 GB erweiterbarer Flash-Speicher, die bekannten Stereo-Lautsprecher sowie 8 und 2 Megapixel Kameras, wobei die Hauptkamera weiterhin kein Full-HD Video beherrscht. Android wird in der aktuellen Version 5.0 alias Lollipop installiert sein.
Auch farblich wird es nicht viel Neues geben: Die Pressemitteilung ist hier ein wenig widersprüchlich, ob es nun wie im Text und auf der Website angegeben nur eine schwarze Version geben wird, oder auch die als Bild mitgelieferte weiße Version – die Non-LTE Version gibt es schon in beiden Farben. Zusätzlich kann man durch „Moto Shells“ genannte Rückschalen mehr Farbe ins Spiel bringen.
Das Moto G 4G LTE 2. Generation (ja, so lautet der offizielle Name, mit 4G und LTE…) soll ab Mitte März für einen Preis von 199,- EUR verfügbar sein.
Meine Meinung: Die LTE Variante als Single-SIM ohne weitere Verbesserungen kommt reichlich spät. Manch anderer Hersteller bietet schon Einsteigermodelle mit LTE an (z.B. Alcatel Pop 3) und eine ganze Reihe von Dual-SIM LTE Geräten stehen in den Startlöchern, einige sind schon verfügbar (z.B. bq Aquaris E5 LTE, Wiko Ridge 4G – s. Unboxing). Das bq Aquaris E5 LTE (s. Testbericht) bietet z.B. in fast jeder Hinsicht mehr zum gleichen Preis: Aktuellerer Prozessor (Snapdragon 410), größerer Akku, Dual-SIM LTE, bessere Kameras und ein tolles Display – dafür allerdings momentan noch mit Android 4.4 (Update soll bald kommen).
Motorola kann hier allerdings auf seinen Bekanntheitsgrad und den guten Ruf in Sachen Update-Politik setzen, um trotzdem noch ein gutes Stück vom Marktanteile-Kuchen abzubekommen.
[ Datenblatt Motorola Moto G 4G LTE 2. Generation | Vergleich mit non-LTE Variante ]
1 Kommentar
Warum Moto noch den alten S400 und nicht den S410 verbaut ist mir ein Rätsel. Der Prozessor vom Moto G2 kann nicht direkt übernommen werden da keine LTE Unterstützung. Und dann wird der S410 schon im Moto E2 verbaut was so dann ähnliche Hardware besitzt. Also eine relativ leichte Übernahme sein sollte.
Und warum man DualSim nun streicht wo man letztes Jahr doch noch so sehr hervorgehoben hat, dass DualSim in diesen Segment sehr wichtig sei versteht man auch nicht. Vielleicht haben Mittelklassehandys mit LTE einfach einen völli anderen Kundenkreis.