Dass bq ein Herz für alternative Betriebssysteme hat, haben die Spanier schon in der Vergangenheit bewiesen. Nach dem ersten Ubuntu-basierten Smartphone E4.5 Ubuntu Edition folgten das E5 Ubuntu, das M10 Ubuntu Tablet sowie das A4.5, welches auf dem „Android One“ genannten Googleprojekt basiert, welches Nexusmerkmale wie das unveränderte Androidsystem und lange Updatezyklen in die unteren Preisregionen bringen will.
Mit dem hier vorgestellten Aquaris X5 Cyanogen Edition kam im Januar diesen Jahres ein weiterer Vertreter dieser Reihe auf den Markt. Technisch handelt es sich zu 100% um ein Aquaris X5, jedoch wurde an Stelle der bq-eigenen Androidoberfläche das so genannte CyanogenOS vorinstalliert, welches von den Entwicklern der weltweit meist genutzten CustomROM CyanogenMod entwickelt wurde. Dieses bringt vor allem eine gewisse Anpassbarkeit in Sachen Design und Sicherheit mit sich, sowie zwei garantierte Major Updates – sprich: Sowohl Android Marshmallow als auch Android N(utella? 😀 ) werden folgen.
Die technischen Daten lesen sich verhältnismäßig unspektakulär. So kommt unter dem 5 zölligen HD-Display (720×1280 Pixel) ein Snapdragon 412 SoC zum Einsatz, welcher mit 1,4GHz getaktet ist und von 2GB RAM unterstützt wird. 16GB interner Speicher sollten zusammen mit dem microSD-Schacht ausreichen um eure Daten unterzubringen. Spätestens mit dem Marshmallowupdate sollte es Dank der Speicherzusammenführung keinerlei Probleme mehr geben. Auffällig ist außerdem der bq-typische große Akku – in diesem Fall 2900mAh – der zusammen mit der restlichen Ausstattung für ordentliche Laufzeiten sorgen sollte. LTE und DualSIM sind natürlich auch wieder im Gepäck. Doch bevor ich mich hier noch lange aufhalte, packen wir das Gerät erstmal aus. Film ab:
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Das Gerät selber macht einen durchaus soliden Eindruck. Optisch und hapitsch kann es trotz Metallrahmen nicht ganz mit der (meist höherpreisigen) Konkurrenz mithalten. Dafür bietet es ein sehr eigenständiges Design und liegt sicher in der Hand. Auch bei der Verarbeitung gibt es auf den ersten Blick nichts zu bemängeln. Der Bildschirm liefert – wie eigentlich immer bei diesem Hersteller – hervorragende Blickwinkel und gute Helligkeitswerte. Das CyanogenOS lässt sich (nachdem ich die entsprechende Einstellung gefunden habe) wie erwartet an vielen Stellen einstellen und optimieren. Hier kommt bei mir schnell Vorfreude auf den Praxistest auf.
Beim Packungsinhalt wurde leider geknausert. Das Gerät, ein microUSB-Kabel, eine SIM-Nadel und etwas Papierkram – mehr findet sich in der Packung nicht. Weder Headset noch Displayschutzfolie, nicht einmal ein Ladegerät wurde mitgeliefert. Schade!
Auf den ersten Blick scheint das X5 Cyanogen Edition ein gutes und durchdachtes Gerät zu sein, wobei die Zielgruppe sicherlich nicht bei den Gamern, Benchmarkfetischisten oder Schlankheitsfanatikern liegt. Dafür weckt das eigenständige Design, der große Akku und der erste Eindruck der Software bei mir Vorfreude auf den Praxistest, welcher dann die weiteren Stärken und Schwächen des Gerätes aufdecken wird.
6 Kommentare
Hallo Björn!
Cool, dass Ihr das BQ Aquaris X5 CE testet.
Meine erste Frage dazu: Kann man das Betriebssystem auf dem Handy frei wählen?
Also nach Kauf der CE-Version des X5 auf Android5.1 umgraden und nach Kauf der Android5.1-Version des X5 auf CE umsteigen? Mit Garantieverlust oder ohne?
Ansonsten sind heutzutage 2900mAh eher wenig, da allgemein die Geräte wieder mehr Akkupower bekommen… aber mit einem Schnappdrachen 412 mag es so grade erträglich werden mit den Laufzeiten.
Schade, dass bei den aktuellen BQs die Akkus nicht einfach wechselbar sind ;-((. Am besten noch hot-swap im laufenden Betrieb, so wie bei Panasonic Toughbooks (träumen darf man ja noch, oder???).
Gruss
Hallo Olf,
das umsteigen geht laut den Fachforen (xda, androidhilfe) tatsächlich recht einfach und problemlos. Die entsprechende zip-Datei muss lediglich auf das Gerät kopiert und im Recoverymenü installiert werden. Ausprobiert habe ich das allerdings nicht (ist ja ein Leihgerät).
Die Garantie verliert man bei bq nicht so schnell. Solange die Modifikationen nicht zum Geräteschaden führen sind Sachen wie Root kein Problem. Da dürfte das installieren einer offiziellen bq-Software (nur solche lässt sich im Originalrecoverymenü installieren) sehr sicher kein Problem sein. Die Spanier sind da wesentlich kulanter und gelassener als viele ihrer Mitberwerber.
Die 2900mAh sind in Verbindung mit dem Snappi412 und dem HD-Display schon (im Vergleich zum üblichen Markt) sehr ordentlich. Nach den ersten Testtagen kann ich dem Gerät auch schon eine überdurchschnittliche Ausdauer attestieren.
Wechselakkus hat es bei bq meines wissens noch nie gegeben. Spielt für mich persönlich auch überhaupt keine Rolle (hab viel Fluktation bei den Geräten und schraub die Teile bei Bedarf auch einfach auseinander). Ich kann aber natürlich jeden verstehen, der darauf wert legt. Wenn man sich den gesamten Markt so anschaut bleibt es aber wohl oftmals ein Traum 🙁
Gruß Björn
Hallo Olf,
also die 2900mAh scheinen zwar auf dem Papier nicht so üppig, aber mit meinem X5 in der Android Version schaffe ich ab und zu mit einer Ladung 3 Tage mit einer DOT von 7 Stunden.
Viele Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
wow, auf 7h DOT komme ich beileibe nicht. Die 4 – 4,5h die ich die letzten Tage so erreiche pro Tag hinterlassen mich bei rund 10-15% Restladung (was immernoch ein sehr guter Wert bei meinem Nutzungsprofil ist im Vergleich zu den meisten anderen Geräten). Es kommt natürlich drauf an was man mach und wie man es macht 🙂 Ich habe zum Beispiel grundsätzlich alle Stromsparmodi ausgeschaltet, die Helligkeit auf 100% ohne adaptive Anpassung und habe WLAN, Bluetooth etc auf Dauer-An. Man könnte mich also als Stromverschwender bezeichnen 😀
Gruß Björn
Hallo Björn,
da gehe ich schon etwas sparsamer mit dem Strom um. Display so auf 30‰ mit automatischer Regelung. Der Stromsparmodus ist wahrscheinlich nicht eingeschaltet; ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich gar nicht weiß, wie man den einschaltet 🙂
Hatte zunächst auch mit der CE Version geliebäugelt, wollte dann aber unbedingt die weißfarbige Ausführung. Jeder setzt die Prioritäten halt anders. Bin daher gespannt auf Deinen Test
Viele Grüße und einen schönen Vatertag
Gerd
Sieht sehr schnicke aus. Bisserl irritiert hat mich die „Alle Apps anzeigen“-Übersicht, weil die bei meinem OnePlus X definitiv anders ausschaut, aber das mag auch an den Einstellungen liegen .. 🙂
Ausstattung gefällt auch sehr – also kein Heckmeck mit „will ich nur eine SIM + SD-Karte“ oder „nur 16 GB, dafür 2 SIM“.
cu, w0lf.