Mit dem Aquaris X5 Cyanogen Edition hat bq einmal mehr sein Herz für alternative Benutzeroberflächen (UI – User Interface) unter Beweis gestellt. Nach mehreren Ubuntugeräten und einem Android One-Smartphone soll dieses mal das – seit dem ersten Erscheinen auf dem OnePlus One geradezu gehypte – CyanogenOS uns von seinen Vorzügen überzeugen.
Bevor wir uns nun eingehender mit dem Betriebssystem und natürlich auch mit all den anderen Eigenschaften, die im X5 stecken befassen, schauen wir erst einmal was denn zwischen dem Alurahmen so alles zu finden ist:
Von der Ausstattung her liegen wir also im oberen Einsteigersegment. Die UVP liegt übrigens bei 239,90€, zum Testzeitpunkt war das Gerät ab etwa 219€ zu haben (CyanogenOS-Geräte sind typischerweise recht preisstabil). Nun aber genug der langen Vorrede: Hier ist erst mal der Videotestbericht:
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„Leistungskracher“, „besser als jedes Flaggschiff“, „Oberklasse“ – nein, nix davon kann und sollte man dem Aquaris X5 attestieren. Das beste Wort, was mir einfällt ist „Preiswert“. Und zwar in seiner Grundbedeutung. Unspektakulär und jederzeit solide begleitete mich das Gerät durch den Praxistest. Sicherlich gibt es auch in dieser Preisklasse schnellere (Wiko Fever z.B.) oder schickere (Honor 7, Huawei P8 Lite) Geräte, die dann aber eben auch an anderer Stelle Nachteile haben (die Kamera am Fever zum Beispiel). Ich habe annähernd nichts an diesem Gerät gefunden, was die unverbindliche Preisempfehlung nicht wert wäre und das können nun wirklich nicht viele Geräte von sich behaupten 🙂 Hier die Punkte im Einzelnen:
Zum ersten Mal bringt bq hier ein Gerät mit Metallrahmen auf den Markt. Dieser sieht wertig verarbeitet aus, fühlt sich gut verarbeitet und gewohnt kühl an und gibt dem X5 ein sehr individuelles Design. Ob man die aufgesetzte Softtouchrückseite mag, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden. Individuell ist sie in jedem Fall
Inzwischen bin ich mehr als gewillt „bq-typisch“ zu dem Display zu sagen. Es handelt sich hier um das dritte bq-Gerät, welches ich persönlich im Test habe (plus die der anderen Autoren hier) und echte Schwächen hatte keines davon. Auch beim X5 ist wieder ein äußerst blickwinkelstabiles Panel verbaut, welches keine Konkurrenz fürchten braucht. Mit knapp 300PPI sind die Darstellungen ausreichend scharf, die Farben sind schön und natürlich geraten und auch die Touchbedienung (einschließlich double-Tap-to-wake) funktioniert flüssig und zuverlässig.
Negativ könnte man hier das Helligkeitsspektrum anmerken. Sowohl die maximale Helligkeit als auch die maximale Dunkelheit des Displays sind ausbaufähig. Unter extremen Bedingungen wie stockfinsterer Nacht oder direkter Sonneneinstrahlung kann es hier zu Beeinträchtigungen kommen.
Hoch hinaus kann man mit dem verbauten Snapdragon 412 SoC sicherlich nicht. Leistungsintensive Spiele oder ähnlich fordernde Aufgaben machen auf so einem (gehobenem) Einsteigerchip keinen echten Spaß. Für alltägliche Aufgaben wie InstantMessaging, EMail, Browsen, Youtube, Kalender und so weiter reicht die Leistung jedoch mehr als aus. Die Bedienung ist dabei immer flüssig. Ruckler konnte ich keine feststellen.
Die Funktions- und Individualisierungsvielfalt von CyanogenOS dürfte alleine schon einige Kunden für dieses Gerät anlocken. Tatsächlich macht es einfach Spaß sich sein Smartphone an den vielen kleinen Stellen, wo es plötzlich möglich ist, ein wenig anzupassen. Seien es die Designs, die Darstellung in der Statusleiste oder die Übergangseffekte im Launcher (um nur drei der unzähligen Möglichkeiten zu nennen) – hier kommen die Softmodder auf ihre Kosten – und zwar ohne Rootrechte und ähnliches Gedöns.
Probleme mit der Software hatte ich eigentlich nur im Zusammenspiel mit der CardBoard App von Google. Sobald diese installiert war ist auf einmal alles schief gegangen. warum weiß ich nicht. App deinstalliert, Gerät neu gestartet und alles war wieder beim Alten.
Auch hier spreche ich wieder von bq-typisch: (Verhältnismäßig) lange Laufzeit (auch ohne Stromsparmodi) kombiniert mit durchschnittlich langer Ladedauer. Typisch bq eben.
Hier hat bq einen größeren Schritt gemacht. Der Fokus ist zügig und recht präzise und die Auslösegeschwindigkeit sogar richtig hoch. Im Makrobereich stößt der Fokus aber wieder an seine Grenzen und bekommt das Objekt nicht mehr scharf gestellt. Für mich als Gelegenheitsknipser reicht die Kamera in jedem Fall problemlos aus. Ob es euch ebenso geht könnt ihr anhand der Beispielbilder und des Beispielvideos selbst beurteilen:
Hier gibt es absolut keine Auffälligkeiten (fast schon langweilig, wenn man nix zu berichten hat). Telefonie, Empfangsqualität, WLAN, GPS, Bluetooth, Miracast, egal was ich getestet habe: Alles lief rund.
Falls ihr ein HighEnd-Gaming Smartphone sucht, dann seit ihr hier falsch. Der Prozessor hat dafür einfach nicht die nötige Performance. Wenn ihr aber einfach ein problemloses Smartphone sucht, dass euch durch die alltäglichen Aufgaben (Telefonie, Messaging, Einfache Spiele, Facebook usw usf), eine sehr ordentliche Akkulaufzeit bietet und noch viele kleine Stellschräubchen für das Design mit an Bord hat, dann könntet ihr im bq Aquaris X5 Cyanogen Edition möglicherweise euer Herzblatt gefunden haben.
9 Kommentare
top, danke für den Test!
hmm…… das Wiko Fever gibts bei Amazon mittlerweile für 199 Teuro.
Scheint mir irgendwie die bessere Wahl zu sein.
Meine laienhafte Meinung.
Grüße und weiter so.
Hi KB,
Das x5 hat die bessere Kamera, dass edlere und kompaktere Design, bessere Laufzeit, bessere Update Versorgung, besseres Display und keine onscreen Tasten (was mir so spontan einfällt). Auf der kontra-Seite ist eigentlich nur die höhere Performance des Fever.
Das Fever habe ich selbst zwei mal im Haushalt (Frau und Tochter) und will es hier nicht schlecht reden, aber wenn einem der snappi412 reicht ist das bq in allen Punkten die bessere Wahl.
Gruß Björn
keine onscreen Tasten…ist so nicht ganz richtig,Bq lässt einem hier die Wahl durch Zuschaltung im Menü:-)
Aber im Gesamtpaket ist das X5 die bessere Wahl find ich,allein schon der Akku ist ne Wucht
Hallo, jetzt kommt doch das BQ X5 plus mit Änderung an allen Komponenten und Fingersensor, daß sieht doch sehr vielversprechend aus. Wird das von euch auch getestet ?
Grüße Mathias
Hi Mathias,
hast recht, sieht echt nice aus. Ich werd mal anfragen
Gruß Björn
Kannst du Mängel bei dem Annährungssensor feststellen? Der soll teilweise ein bisschen spinnen.
Hi Daniel,
das Gerät habe ich nicht mehr hier, die bekomme ich normalerweise nur für ein paar Wochen zum testen. Beim Annäherungssensor ist mir damals aber nichts Negatives aufgefallen, der hat genau das getan was es soll. Vielleicht Serienstreuung?
Gruß Björn
seid-seit.de 😉