Eine Smartwatch für unter 10,- EUR – kann das wahr sein? Oh ja, es kann! Man bekommt die hier vorgestellte Uhr unter dem Namen „U8“ und ohne Herstellerangabe in Chinesischen Shops tatsächlich für weniger als 10,- EUR – inkl. Versand. Wer aber nicht wochenlang warten und sich womöglich mit dem Zoll auseinandersetzen will, kann solche Uhren auf den bekannten Plattformen auch für knapp 15,- EUR kaufen und sich aus Deutschland zuschicken lassen – genau das habe ich getan. Was ich von dieser Uhr halte und für wen sie interessant sein könnte erfahrt ihr im Video:
Für diejenigen die kein Video sehen mögen, hier in Kurzform mein Testergebnis – allen anderen rate ich aber, sich das Video reinzuziehen 😉
Diese Smartwatch hat mich kolossal genervt. Die 4 nervigsten Eigenschaften sind jede für sich Grund genug, die Uhr nicht wieder zu nutzen:
Nach diesen vier Punkten fallen Mankos wie das Display mit miserablen Blickwinkeln, das furchtbar stinkende Armband (Mischung aus Gummi und nassem Spültuch), die unglaublich hakelige Bedienung (Wischgesten werden immer wieder als Tap erkannt), die mageren drei Ziffernblätter und die trotz meistens abgeschaltetem Display sehr bescheidene Akkulaufzeit (max. 24h) kaum noch ins Gewicht. Ach so, Apps kann diese Uhr auch nicht – man muss mit dem Leben, was sie (nicht) kann – basta.
Muss ich noch schreiben, dass ich für dieses Ding keine Kaufempfehlung aussprechen kann? Selbst der in anderen Tests manchmal erwähnte Anwendungsfall, mal ohne viel Geld auszugeben eine Smartwatch auszuprobieren, macht keinen Sinn: Das kann eigentlich nur darauf hinauslaufen, dem Thema Smartwatch entnervt den Rücken zu zukehren.
Einen Anwendungsfalls gibt es aber doch: Lernen, wie man eine Smartwatch nicht bauen sollte 🙂
Dabei wäre es eigentlich nur ein wenig Feinarbeit an der Software, mit der man die größten Kritikpunkte beheben könnte. Einstellbare Benachrichtigungstöne, eine wesentlich kürzere und leisere Vibration, ein zurückhaltender (oder abschaltbarer) Musikplayer… nur die Verbindungsabbrüche dürften eine größere Herausforderung sein.
Was meint Ihr – gibt es vielleicht noch einen weiteren Anwendungsfall für diese Uhr? Oder könntet Ihr mit den Problemen leben? Habt Ihr schon mal eine solche Smartwatch ausprobiert? Ich freue mich über Eure Kommentare!
[…] 10,- EUR Smartwatch „U8“ im Test – taugt die was? – 13. März 2016 […]
4 Kommentare
Servus Klaus!
Lustiger Test 🙂
Das Gerät wird von dir ja ziemlich „abmontiert“ – natürlich zurecht! Eigentlich schade! Ein paar brauchbare Funktionen wären nett gewesen um sowas zum Spottpreis mal auszuprobieren (auch wenn man es nicht wirklich braucht) aber das was du darüber berichtest, erklärt die Watch von vornherein zum Elektromüll.
Ja, wirklich schade. Mit ein paar Verbesserungen in der Software (die vermutlich von MediaTek selber stammt…) wäre das Ding durchaus erträglich und zumindest geeignet, mal eine Smartwatch auszuprobieren. Aber so strapaziert die einfach nur die Nerven 😉
Gruß,
Klaus
Smartwatches sind grundsätzlich schon interessant, aber gefühlt sehe ich bei den kurzen Akkulaufzeiten und dem erhöhtem Stromverbrauch bei (etwaig ja sinnvoller) Smartphone-Verbindung keinen echten Mehrwert, ausser dass ich zusätzlich zu den Smartphones noch ein Gerät habe, was ich täglich laden muss … ;-((.
Meine jetzige „Armbanduhr“ läuft lt. Hersteller ca. 7 Jahre ohne Nachladen (mal so als Zielgröße für die Smartwatch-Entwickler) – was ich damit sagen will: eine Smartwatch mit täglichem oder auch nur wöchentlichen Nachladen müsste schon einen DEUTLICHEN Mehrwert haben, bevor es mich wirklich interessiert. Diesen Mehrwert sehe ich nun wirklich erst in weiter Zukunft…
Klaus, merci für die klaren Worte!
Und auch merci für den Ausblick auf die kommenden Testberichte.
Nebenher die folgende Anekdote:
Was Smartwaches in höheren Preislagen betrifft: ich kenne einen Herren, der _ALLES_ erwirbt, was Apple herausbringt. Dieser schrieb neulich im Kollegenkreis ein Verkaufsangebot für seine Apple Watch nach nur wenigen Monaten der Nutzung.
Das Urteil des Jobs-Jüngers: „die Watch ist das schlechteste Apple-Produkt überhaupt.“