Als ich vor gut zwei Wochen das TrekStor WinPhone 4.7 HD im Unboxing gezeigt habe waren die als UVP angekündigten 149,- EUR schon ein durchaus attraktiver Preis. Jetzt hat notebooksbilliger.de, die das WinPhone aktuell exklusiv hier vertreiben und mir auch zum Test zur Verfügung gestellt haben (danke auch dafür!) den Preis zum Marktstart mal eben auf 119,- EUR herunter gesetzt und legt dabei auch noch eine 32 GB micro-SD Karte mit dazu – das nenne ich mal eine positive Überraschung! (Update: Ab dem 13.4. kostet das WinPhone bei NBB wieder 149,- EUR)

Das TrekStor WinPhone ist aber nicht nur sehr preiswert, es ist auch sehr flach (7,5 mm) und leicht (99g) gebaut und bietet mit HD-Display, Quadcore-CPU (Qualcomm Snapdragon 200), 1 GB RAM, 8 GB Flash Speicher, micro-SD Slot und Dual-SIM eine durchaus ordentliche Grundausstattung mit. Im Praxistest habe ich mir angeschaut, wie es sich im Alltag schlägt:

( YouTube Direktlink )

Gehäuse: Bunt, flutschig, schlank, leicht

Für ein Gerät der untersten Preisklasse ist TrekStor WinPhone 4.7 HD wirklich unglaublich leicht – man fragt sich unwillkürlich, ob da überhaupt ein Akku und Elektronik drin steckt. Auch die mit 7,5 mm recht schlanke Linie, die nicht durch irgendwelche Kamera-Ausbeulungen verunziert wird, ist bei einem so preiswerten Gerät sehr ungewöhnlich. Dabei macht das Gehäuse einen durchaus soliden Eindruck und gibt auch bei leichtem Drücken und Biegen keine Geräusche von sich. Die beiden leuchtend bunten Rückschalen in gelb und rot sind allerdings in Hochglanz-Optik gehalten und dementsprechend rutschig. Beim Drücken des Einschalters, der ein wenig nach unten versetzt schon in der deutlichen Abrundung der Rückseite liegt, hatte ich öfters das Gefühl, das Handy könnte mir dabei aus der Hand gleiten – es ist allerdings mit seinen 4,7 Zolls so kompakt, dass man es mit den anderen Fingern ganz gut sichern kann.

Der USB-Anschluss sitzt zusammen mit der 3,5mm-Klinken-Buchse für das Headset (mitgeliefert wird keines) an der oberen Seite des Handys und ist nicht USB-OTG fähig, eine Benachrichtigungs-LED gibt es leider nicht.

Display: Guter Schwarzwert, akzeptable Blickwinkel

Das Display weiß zu gefallen: Der gute Schwarzwert trägt zu einer kontrastreichen Darstellung mit kräftigen Farben bei, die Blickwinkel sind allerdings eher so la la… von der Seite betrachtet verblasst das Display deutlich und zeigt auch verfälschte Farben an – es bleibt aber immer gut ablesbar. Das Display ist auch angenehm hell, leider erlaubt Windows Phone 8.1 aber neben der gut funktionierenden Helligkeitsautomatik nur drei feste Stufen (hell, mittel, dunkel) – das ist für Fans der manuellen Kontrolle sehr wenig.

Performance: Leichte Ruckler, ansonsten ok

Der das WinPhone antreibende Qualcomm Snapdragon 200 in der Quadcore-Variante sollte eigentlich performant genug sein, um Windows Phone auf dem Gerät flüssig darzustellen – beim Lumia 530 DS (s. Testbericht) schaffte er das jedenfalls problemlos –  beim Scrollen durch den Homescreen treten aber einige feine Ruckler auf. Mag sein, dass der Prozessor und seine GPU bei einem HD-Display an ihre Grenzen kommen, ich tippe aber eher auf nicht gut optimierte Software.

Ansonsten lässt sich das WinPhone aber flüssig bedienen und auch diese leichten Ruckler stören die Interaktion nicht wirklich. Die Animationen beim Aufrufen von Apps laufen absolut flüssig und auch das Scrollen und Zoomen im Browser geht butterweich vonstatten. Man kann also seht gut mit dieser Performance leben – wenn man keine größeren Spiele nutzen will. Auchg der AnTuTu Benchmark (Version 0.8 für Windows Phone) weist mit etwas über zehntausend Punkten darauf hin, dass wir hier eine CPU der einfachen und langsamen Art vor uns haben.

Akku: Zwei Tage sind realistisch

Wenn man mit dem WinPhone nicht spielt oder andere sehr viel Leistung verlangende Apps nutzt, kann man mit einer Akkuladung gut über zwei Tage hinweg kommen. Der Battery Benchmark von Georges Dick zeigt knapp 9 Stunden Laufzeit an – ein ordentlicher Wert.

Kamera: Überraschend guter Autofokus, vermatschte Bilder

Die Kamera des TrekStor WinPhone 4.7 HD weiß sowohl positiv als auch negativ zu überraschen: Zunächst einmal sehen die Bilder ganz gut und sehr farbenfroh – manchmal schon ein wenig zu bunt – aus. Wenn man aber ein wenig zoomt, kommen schnell ein sehr deutliches Farbrauschen und vermatschte Details zum Vorschein. Für eine Postkarte oder bildschirmgroße Darstellung reicht es aber allemal, Ausschnittsvergrößerungen sollte man aber lieber vermeiden.

Positiv überrascht hat mich der Autofokus, der besonders bei Nahaufnahmen einen richtig guten Job macht. Viele Smartphone-Kameras geben z.B. bei kleinen Objekten wie Blüten der Knospen, die nur einen kleinen Teil der Bildfläche ausmachen trotz Hinweis per Touch-to-Fokus auf und stellen immer nur auf den Hintergrund scharf, das TrekStor bekommt das aber nahezu vorbildlich hin. So macht es richtig Spaß, im jetzt gerade frühlingshaft sprießenden und blühenden Garten zu fotografieren.

Die Selfie-Kamera kann nur in den Auflösungen 1280×720 (also 16:9) oder 640×480 (4:3) knipsen – mir ist unverständlich, warum hier nicht auch 1280 x 960 Pixel angeboten werden. So oder so liefert sie nicht die versprochenen zwei Megapixel, sonder weniger als einen.

Die Video-Funktion kann man sich eigentlich schenken. 864×480 Bildpunkte sind einfach nicht mehr zeitgemäß und liefern wenig detailreiche Filmchen – sowohl bei Front- als auch der rückwärtigen Kamera.

WLAN, Mobilfunk, Bluetooth und GPS (fast) ohne Tadel

Bei den Funk-Standards leistet das TrekStor Smartphone sich keine gravierenden Fehler: WLAN und Mobilfunk-Empfang sind gut, auch das GPS funktionierte von Anfang an schnell und hinreichen präzise. Bei den Bluetooth-Verbindungen gab es aber kleine Hakeleien: Eine ist typisch für Windows Phone und trat auch bei den vorn mir getesteten Lumia 530 DS und dem Lumia 925 auf: Bei der Navigation mit Here Maps wird bei jeder Ansage in einen andern Modus geschaltet – mein Autoradio zeigt dann etwas von Spracherkennung an – was jedes mal Zeit in Anspruch nimmt und für unangenehme Aussetzer beim Streamen von Musik verursacht – bei Strecken mit vielen Navi-Hinweisen bekommt man kaum noch Musik zu hören. Dies mag womöglich bei anderen Navigations-Apps nicht so sein, bei Here Maps auf Android gibt es das Problem aber auch nicht.

Zudem hatte ich beim hören von Musik mir einem einfachen Bluetooth-Lautsprecher (Zopo X700) immer wieder einmal  – ich schätze mal grob alle zehn Minuten – Aussetzer in der Musik – auch wenn das Handy direkt neben dem „Brüllwürfel“ lag. Mag sein dass das nicht bei jedem BT-Lautsprecher so ist (am Autoradio ist mir das z.B. nicht aufgefallen), aber mit dem gleichen Speaker hatte ich mit anderen Handys keinerlei Aussetzer.

Die Sprachqualität ist in Ordnung – meine Hörprobe kling ein wenig verzerrt, was jedoch der Verständlichkeit keine Probleme bereitet. Am WinPhone selber klang der Gesprächspartner klar und deutlich.

Was noch? Kein USB-OTG, gutes UKW Radio

Was bleibt sonst noch zu erwähnen? Die USB Schnittstelle unterstützt leider kein USB On The Go – USB Speicher, Tastaturen und Mäuse lassen sich auf diese Weise also nicht anschließen. Der Klang des Headset-Anschlusses hat mir gefallen, das UKW-Radio empfängt viele Sender und klingt für ein Handy gut, zudem zeigt es per RDS Sendernamen und sogar Zusatzinformationen per Radiotext an.

Fazit: Unter den preiswerten Smartphones das dünnste und leichteste

Das TrekStor WinPhone 4.7 HD ist für den günstigen Preis von 149,- EUR überraschend flach und leicht – für diese Eigenschaften zahlt man sonst deutlich mehr. Die Performance ist eher mäßig, reicht aber für alles alltägliche und sicher auch einfache Spiele aus – kleiner Ruckler auf dem Homescreen muss man aber hinnehmen. Die Kamera macht auf den ersten Blick ansehnliche, tendenziell zu bunte Bilder, beim Hineinzoomen fallen aber vermatschte Details und Rauschen auf. Immerhin weiß der Autofokus zu begeistern. Die Video-Aufnahme ist mit einer maximalen Auflösung von 864×480 Punkten allerdings alles andere als zeitgemäß.

Insgesamt ist das TrekStor WinPhone 4.7 HD ein brauchbares und sehr handliches Smartphone ohne große Fehler – Kamera und Performance sind die größten Schwachpunkte, wenngleich viele Anwender vermutlich gut damit leben können.

[ Datenblatt TrekStor WinPhone 4.7 HD ]

Preise und Bezugsquellen:

Weitere Preise bei geizhals.de

Testbilder (unverändert, direkt aus dem Handy)

Testvideo in der maximalen Auflösung 864 x 480:

Screenshots

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Klaus

Ich publiziere bereits seit 1996 im Internet und betreibe seit 2011 TechnoViel. Hier versuche ich meine Begeisterung für Technik an andere weiter zu geben. Das Ganze mache ich übrigens in meiner Freizeit, beruflich bin ich im Bereich Projektmanagement in der Software-Branche tätig.

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