Im zweiten Teil der „XPosed Framwork“ Serie geht es um Gravity Box – dieser Artikel und das Video bauen auf Teil 1: Einführung und Installationsanleitung für Xposed auf.
Das Modul „Gravity Box“ ist ein so genanntes „All in One“-Modul, mit dem ihr einen großen Bereich eures Androidgerätes individualisieren könnt.
Die Möglichkeiten umfassen dabei unter anderem die Gestaltung der Statusleiste, das Ändern der Quicktoggles, die Neubelegung der Tasten (Home, Menü etc.) oder das Anpassen des Sperrbildschirms.
Dieses Modul kann dabei auf allen Geräten verwendet werden, die ein nahezu unverändertes Android verwenden. Geräte mit Herstelleraufsatz, zum Beispiel Samsung (Touchwiz), HTC (Sense) oder Huawei (EmotionUI) sind nicht geeignet. Solltet ihr Gravity Box auf solchen Geräten dennoch installieren, können unerwartete Folgen, wie Bootloops, auftreten. Was genau passiert ist nicht absehbar, daher solltet ihr es einfach lassen 🙂
Bevor es zum Video geht hier noch zwei Anmerkungen:
Gravity Box wird nicht wie eine normale App installiert, sondern über das XPosed Framework, das auch die Voraussetzung für die Installation ist. Wie das funktioniert habe ich in meinem letzten Artikel gezeigt, den ihr hier findet.
Außerdem möchte ich noch folgende Warnung aussprechen:
Durch die hier gezeigten Eingriffe in das System eures Smartphones setzt ihr eure Garantie/Gewährleistung aufs Spiel. Schlimmer noch: Unter Umständen könnt ihr euer Gerät Softwareseitig zerstören und damit unbrauchbar machen. Ich rate niemandem die in diesem Artikel beschriebenen und im Video gezeigten Schritte nachzuahmen. Dieser Artikel, so wie jeder weitere in dieser Serie dienen ausschließlich eurer Information und Unterhaltung. Weder ich persönlich, noch Klaus als Webmaster von TechnoViel übernehmen in irgendeiner Weise die Verantwortung dafür, wenn irgendetwas bei euch schief geht.
Gravity Box wurde ursprünglich programmiert, um MediaTek-Geräten, die auf Grund ihrer eher geringen Verbreitung für die Entwickler von Custom Roms uninteressant sind, eine Vielzahl von Anpassungsfeatures zu gewähren. Heute zählt sie zu den beliebtesten XPosed-Modulen überhaupt.
Als Alternative gibt es noch XBlast Tools, welches über einen ähnlichen Funktionsumfang verfügt.
Jetzt aber einige der wichtigsten Funktionen im Überblick
Einstellbar sind hier unter anderem das Hintergrundbild, Größe, Position und die Anwendungen auf dem Entsperrring sowie das Verhalten des Sperrbildschirms.
Hier können nicht nur die Farbe und Transparenz angepasst werden. Auch die Darstellung und die Auswahl der Symbole ist frei wählbar.
Bei den Schnelleinstellungen können Anpassungen vorgenommen werden, als wäre es ein Homescreen im Apex Launcher. Das Raster, der Hintergrund, die Schriftart und natürlich auch die Auswahl der Toggles kann beliebig geändert werden.
Für Geräte mit OnScreen-Tasten sind diese Optionen gedacht. Man kann konfigurieren welche angezeigt werden, wie diese aussehen sollen oder ob sie ganz ausgeblendet werden und mit der alternativen Pie-Steuerung ersetzt werden.
Da ich auch hier nicht auf die Vielzahl der Möglichkeiten vollständig eingehen kann und will hier noch einige Kleinigkeiten, die für den ein oder andern von Bedeutung sein könnten.
Damit will ich die Vorstellung der Gravity Box abschließen. Falls noch Fragen offen sein sollten, ab damit in die Kommentare. In der nächsten Vorstellung soll es dann um das Modul „App Settings“ gehen, mit dem ihr das Verhalten eurer Apps auf eure Bedürfnisse abstimmen könnt.
7 Kommentare
Hallo Björn,
wieder einmal ein kleines „Dankeschön“ für Dein Video. Uff…alleine mit DIESEM Modul kann man ja schon jede Menge anstellen. Ob ich das alles wirklich brauche, weiß ich noch nicht, ich schaue mir erstmal Deine weiteren Videos an. Seinen Spieltrieb kann man damit aber ganz bestimmt ausleben…
Eine Frage hätte ich noch an Dich. Wenn ich mir auf dem System „Rootrechte“ einräume, kann es dann passieren, daß sich eine App ebenfalls diese Rechte sichert und dann Dinge macht, die ich nicht möchte??
Viele Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
ja, GravityBox ist wie gesagt eins der umfangreichsten Module überhaupt. Auch ein Grund, warum ich damit angefangen habe – st das schlimmste geschafft 🙂
Zu deiner Frage:
Rooten allein machen noch nicht viel mehr, als Sicherheitslücken zu erschaffen. Damit kann dann eine spezielle App arbeiten, die die Rechte für andere Apps erzeugt. Meist handelt es sich dabei um SuperUser oder SuperSU.
Bei jeder App, die Superuserrechte anfordert wirst du dann einzeln gefragt, ob du dieser App die Rechte gewähren willst. Von daher kann keine App sich unbemerkt Rootrechte holen.
Was vielleicht noch erwähnenswert ist: Du kannst, nachdem du dich im XPosed ausgetobt hast, bei vielen Modulen das Rooten nachher rückgängig machen und die Sicherheitslücken damit wieder schließen.
Gruß Björn
Hallo Björn,
ich melde mich aus „aktuellem Anlaß“ nochmal. Mir ist die Zeitschrift CT-Magazin (Ausgabe 25) in die Finger gekommen und dort gibt es einen längeren Beitrag zum Thema „online Banking“. Dort wird den Nutzern von Android Handys dringend zur Installation einer Antiviren-Software geraten, soweit sie das „SMS-TAN“ Verfahren anwenden, da sie sonst Gefahr laufen, Opfer einer „ZitMo-Infektion“ zu werden.
Der „Jailbreak“ eines Handys wird laut CT auch durch vieles AGB´s der Banken untersagt und wer dagegen verstoße, habe beim Thema Haftung „schlechte Karten“.
Wir hatten ja neulich eine kleine Diskussion in der Sache und ich fand den Artikel in der CT daher sehr interessant. Wiegesagt, es bleibt ja jedem überlassen, was er mit seinem Handy anstellt, aber die Dinge sind scheinbar doch nicht so klar und einfach, wie es N-TV in seinem Beitrag rübergebracht hat…
Viele Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
ja ZitMo ist vor ein paar Wochen durch die Presse gegangen. Ich habe mich damals mit dem Verfahren eingehend beschäftigt und entschieden: Ich bin imun.
Warum? Dazu muss ich erstmal erkläten was ZitMo macht:
Zuerst wird der PC des Nutzers mit einem Trojaner infiziert. Dabei werden die Login-Daten des Onlinebankings des Onlinebankings abgegriffen. Bei einem funktionierenden Virenschutz auf und vor dem PC kommt es gar nicht erst soweit. Aber weiter
Im Onlinebankingaccount wird nun die Handynummer des Anwenders abgefragt. Unter dieser Nummer wird dann ein angebliches Sicherheitszertifikat per SMS zum Download angepriesen. Dies ist natürlich nur mit mehrfacher Bestätigung und der Aktivierung von „Apps aus unbekannten Quellen installieren“ möglich.
Wer auf solche Links klickt, dem fehlt offenbar die Fähigkeit sich selbstständig im Netz zu bewegen. Vor allem Root sollte man nie einsetzen, wenn man auf solche Links in SMS drückt.
Wenn man diese Fehler alle gemacht hat, dann wird die SMS, die die TAN zustellt tatsächlich an das Gerät des Hackers zugestellt. Ich muss dir ehrlich sagen: Wer sowas macht, der macht auch Kaffeefahrten mit.
Daher bleibe ich dabei: der gesunde Menschenverstand, das herunterladen von Apps NUR aus vertrauenswürdiger Quelle plus der „Viren“-Schutz von Google sind mMn mehr als ausreichend um sicher mit einem Androiden umzugehen.
Ich bekomme übrigens immernoch regelmäßig die Virenwarung, dass Framaroot potentiell gefährlich ist und ich es doch von Google deinstallieren lassen soll.
Übrigens ist sich die Fachwelt ziemlich einig, dass Virenschutz, wenn überhaupt nur bei Sideloading sinnvoll ist. Ist daher nicht nur N-TV 🙂
Vom SMS-Tan-Verfahren halte ich übrigens auch nicht soooo viel. TAN-Gen ist vielleicht etwas unbequemer, aber dafür unendlich viel sicherer (der Generator hat keinen Internetzugang und die EC-Karte auch nicht)
Gruß Björn
Hallo Björn,
na Du hast Dich ja eingehend mit der Materie beschäftigt. So, wie es aussieht, muss man schon ziemlich viele Fehler machen, bevor man ein Problem bekommt. Das ist bei einem zumindest ETWAS kritisch denkenden Menschen daher eher unwahrscheinlich, da muß ich Dir wirklich Recht geben!! Andererseits machen sich viele auch überhaupt keinen Kopf um solche Sachen, sonst gäbe es diese Mißbrauchsfälle nicht. Ich würde jetzt nicht sagen wollen, solche Leute machen alle auch Kaffefahrten, aber sie sind auf jeden Fall nicht „technoPHil“. 😉
Viele Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
naja, ganz so hart meinte ich das ja auch nicht. Ich habe einen Kollenen, 55, der gerade vor 3 Monaten seinen ersten PC bekommen hat. Da ist von der Beratung bis zur Einführung in die PC-Welt alles schief gegangen. Zum Beispiel wurde ihm von „einer Freundin, die sich mit sowas auskennt“ zu einem Laptop mit Mobilfunkvertrag geraten. Das Ende vom Lied war, dass er auf einer Seite war, die zu denen gehört, die mehr als 50% des Weltweiten Internettraffics ausmacht (nein, nicht Facebook) und dort auf einen dubiosen Link gedrückt hat. Voila: Abofalle. Aber der Betreiber der Seite war bereit ihn nach schon 3 Monaten zu je 25 Euro wieder da raus zu lassen.
Wie gesagt, entweder unerfahren oder unvernünftig, anders geht man solchen Tätern nicht ins Netz.
Gruß Björn
Hallo Björn,
wir sind schon wieder etwas „off topic“, aber eines wollte ich hier noch loswerden….
Unerfahren….unvernünfig…das ist alles richtig, das sehe ich auch so. Aber ich bin darüber hinaus der Meinung, daß man sich heutzutage eigentlich immer „auf dem Laufenden“ halten muss, um solchen Bedrohungen einigermaßen entgegentreten zu können. Als Beispiel nehme ich hier nur die FritzBoxen, die neulich gehackt waren. Ein Update hat das Problem gelöst….keine große Sache. Aber man muss es WISSEN und sich für die Thematik interessieren und sich nicht einfach so eine Kiste zuhause hinstellen lassen und denken, das war´s. Und DAS gibt mir irgendwie schon zu denken…..sind wir alle dazu verdammt, uns bis ans Ende unserer Tage „up to date“ zu halten??
Die Frage ist eher rhetorisch…..JA!!
Viele Grüße
Klaus