Hallo zusammen,
da ihr mich sonst eher aus der Softwareecke kennt, erkläre ich euch erstmal wie es zu diesem Video gekommen ist. Wenn euch das nicht interessiert, einfach direkt zum Video weiterspringen.
Ich bin ja bekennender Liebhaber der Phabletklasse. Alles unter 5,5 Zoll ist für Frauen und Kinder gemacht 😉 Daher bin ich, als ich von der Marke BQ das erste mal gehört habe, und in der Produktankündigung für Deutschland das E6 entdeckt habe, sofort neugierig geworden. Endlich ein Phablet mit DualSim, FullHD, Octacore und großem Akku? Klingt super! Aber ich brauche eigentlich kein neues Gerät. Außerdem sollte das Nächste auch LTE haben (zusätzlich zu den oben genannten Dingen). Trotzdem spannendes Gerät.
Nun kam es vor etwa 2 Wochen, dass mein Kollege (der Markus, dem das Testgerät gehört – Danke fürs Bereitstellen) sein Datenvolumen verbraucht hatte – mehr als 2 Wochen vor Ende des Rechnungsintervalls. Gut, dass sein Kollege, das bin ich, noch massig Volumen übrig hat – Kunststück, bei 4,5GB – und einfach das Teathering anmachen kann. Wiedermal völlig angetan von meiner Volumenbegrenzung entscheidet er (nachdem er Monatelang mit sich gerungen hat): Ein DualSIM-Gerät muss her. Welches? Björn fragen!
Björn, immernoch mit dem Aquaris E6 im Kopf, erzählt von eben diesem, mit dem Hinweis, dass Klaus es noch nicht zwischen den Fingern hatte und es daher erstmal nur auf dem Papier gut aussah. Da das Risiko gering ist (Amazon nimmt schließlich ohne Fragen zurück) wird es bestellt.
Ein paar Mails an Klaus und eine Abmachung (Root gegen Test) mit Markus später wurde entschieden: Ich mache einen Bericht daraus. Natürlich nicht in der Ausführlichkeit, wie Klaus sie macht. Dafür fehlt es mir an so ziemlich allem – Erfahrung, Equipment, Zeit etc. Außerdem kann ich dem Markus sein neues Spielzeug ja nicht für mehrere Wochen wegnehmen. Daher haben wir uns auf 24 Stunden geeinigt. Nicht viel Zeit, aber genug, dass man einiges testen kann.
Am Montag ist das Gerät endlich angekommen und direkt bei mir gelandet. Und was ich dann zwischen Montag und Dienstag Nachmittag alles damit angestellt habe zeige ich euch jetzt.
Das BQ Aquaris E6 sieht also nicht nur auf dem Papier gut aus. Bis auf einige Kleinigkeiten weiß es eigentlich überall zu überzeugen und die Erwartungen teilweise sogar noch zu übertreffen. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst
Designtechnisch ist das Gerät sehr eigenständig ohne verspielt zu wirken. Die Farbauswahl beschränkt sich auf Weiß mit schwarzen Knöpfen (wie im Video) oder Schwarz mit (leider) auch schwarzen Knöpfen. Der Kontrast in der weißen Variante wirkt elegant und modern in meinen Augen.
Verarbeitungstechnisch gibt es nix zu meckern. Nichts knarzt, quietsch oder wackelt, nichts fühlt sich billig an. Außerdem ist das E6 für seine Größe fast schon klein. Bei 0,3 Zoll mehr Diagonale hat es quasi die gleichen Außenmaße wie das Wiko Darkside – und das ist auch schon kein Klopper.
Eine Kleinigkeit, die mich stört ist, dass der MicroSD-Slot nicht ohne Hilfsmittel bedienbar ist – er wurde leider etwas zu tief ins Gehäuse versenkt. Wenn also die Karte rausgeholt oder eingesetzt werden soll muss stehts ein Hilfsmittel (Kugelschreiber, EC-Karte, wasauchimmer) benutzt werden.
Das Gerät weiß an dieser Stelle insgesamt also durchaus zu gefallen – wenn da nicht der Ein/Ausschalter wäre. Der ist leider für meinen Begriff unsagbar schlecht positioniert, so dass er eigentlich nie ohne größere Verrenkungen erreicht werden kann. Glücklicherweise wird man ihn meist ohnehin nicht nutzen, da das Knock-On Feature sehr gut und zuverlässig funktioniert. Gäbe es diese Funktion nicht, wäre das allein Grund genug für mich gewesen das Gerät zurückzuschicken. Glück gehabt.
Dies ist aber schon der größte Fehler des ganzen Gerätes den ich finden konnte, wie ihr im weiteren Verlauf sehen werdet.
Ist eine Wucht! Mehr muss ich dazu nicht schreiben. Tue es aber natürlich doch 🙂
Mit der FullHD Auflösung von 1920×1080 Pixeln erfüllt es, der Größe zum Trotz, die von Apple erfundene Bezeichnung „Retina“, sprich: mehr als 300 PPI (um genau zu sein 367,15).
Einzelne Pixel sind damit nicht zu erkennen. Die Farben sind überdurchschnittlich kräftig ohne kaugummiartig zu wirken, die Blickwinkel sind gut bis sehr gut und Lichthöfe sucht man vergeblich. Außerdem ist die Helligkeit von angenehm dunkel bis sehr hell regulierbar. Auch in der Sonne ist alles noch verhältnismäßig gut ablesbar. Wer hier noch was findet was ihn stört, wird wohl noch lange auf ein passendes Gerät für sich warten müssen.
Ich habe hier an Benchmarks nur den bekannten Antutu laufen lassen. Mit einem Wert von ca 29000 Punkten liegt man hier schon sehr nah am High-End-Bereich. Aber wie die meisten von euch wissen werden sind Benchmarks eher wenig aussagekräftig. Frei nach Alfred Preißler: Entscheidend is auf´m Platz. In unserem Fall also auf´m Schirm.
Hier konnte ich ab und zu mal ein paar Mikro-Ruckler feststellen. Sowohl auf den Homescreens, als auch im Appdrawer oder im Menü. Ob sich dies durch Verwendung eines alternativen Launchers abstellen lässt, konnte ich leider nicht mehr testen.
Die Spieleperformance ist dagegen erste Sahne. Im Video zeige ich euch, anhand von Bloons TD5 (die altgedienten Zocker unter euch kennen vielleicht die frühere PC-Version, die damals schon jede Grafikkarte in die Verzweiflung treiben konnte), wie das E6 deutlich das Wiko Rainbow und sogar das Samsung Galaxy S4 hinter sich lässt – auch wenn letzteres ein spontanes und provisorisches Video war. In höheren Levels konnte man auch eine Verlangsamung erkennen. Aber echte Ruckler konnten weder Markus noch ich bis zum jetzt finden.
Auch was das Öffnen von aufwändigen Apps betrifft kann ich guten Gewissens sagen: Das Ding ist eine Rakete! Ich habe die Vergleichsgeräte sogar extra neu gestartet, damit keine Leichen im RAM liegen, aber habe Office-Dokumente (dauern immer ein paar Sekunden) in weniger als der Hälfte der Zeit offen gehabt als auf den Vergleichsgeräten. Auch die Spiele waren überzeugend schnell offen.
Der Arbeitsgeschwindigkeit kann ich daher eine sehr gute Note geben.
Die Hauptkamera macht meiner Meinung nach sehr gute und farbgetreue Bilder (im Vergleich zum Wiko Darkside). Auch der Doppelblitz macht seine Sache recht gut – auch wenn man gerade hier von einer Handyknipse keine Wunder erwarten sollte. Auffällig war, dass ich für das Makrobild 3 oder 4 mal auf den Fokus drücken musste, bevor er endlich auf die Blüte scharf gestellt hatte. Schaut euch am besten einfach die spontan geschossenen Testbilder an um einen Eindruck zu gewinnen.
Dafür startet die App sehr schnell, die Kamera löst schnell aus und die Bilder werden auch mit leicht zittriger Hand gut. Insgesamt zeigt mir das Gerät deutlich, dass nicht nur Megapixel verbaut wurde (mein Darkside hat 12,6MP, ist aber weit unter diesem Niveau), sondern auch der Rest wertig ist und gut zusammen passt.
Update: Zur Kamera des bq Aquaris E6 hat Klaus noch einen ergänzenden Artikel verfasst.
Wart ihr schon mal von einem sehr gutem Ergebnis enttäuscht? Vielleicht von einer 2 in der Schule, weil ihr eine 1 erwartet habt?
So ging es mir mit dem Akkutest. 4000mAh sind eine Ansage wo die wenigsten Geräte mithalten können (in dieser Preisklasse niemand!). Da das Wiko Highway, mit den selben technischen Daten abgesehen vom Displaydurchmesser, mit 2350mAh etwa 2:45h im Antutu Battery Test durchgehalten hat, habe ich auf ein Ergebnis von über 4h gehofft. Geworden sind es aber nur 3:40h.
Versteht mich nicht falsch: Das ist ein sehr guter Wert mit dem ihr quasi immer locker über den Tag kommt, die Meisten sicherlich auch 2-3 Tage, da ihr den Prozessor kaum auslasten werdet. Aber meine Erwartungshaltung war wohl schlicht zu hoch, als dass ihr das Gerät hätte gerecht werden können.
Hier möchte ich beim letzten Problem beginnen, was mir aufgefallen ist. Ich konnte das E6 nicht davon überzeugen ein Youtube-Video via Miracast stotter- und ruckelfrei auf den Fernseher zu bringen. Selbst wenn ich das Gerät direkt auf, neben oder unter den Empfänger gelegt habe, blieb das Ergebnis das Gleiche. Woran das liegt kann ich leider nicht beantworten, aber solche Probleme habe ich bei keinem meiner anderen Smartphones oder Tablets gehabt.
Ansonsten gibt es nur Positives zu berichten. Der Empfang ist bei allem gut, egal ob WLan, UMTS, GPRS, GPS oder Bluetooth. Kompass, USB-OTG und SD Hotswap bringen auch keine Probleme.
Es ist keinerlei Bloatware installiert. Das Android ist aktuell (Android 5.0 ist zwar auf dem Markt, aber so wirklich ja auch wieder nicht) und nahezu unverändert, abgesehen von einigen tollen Features wie KnockOn, einer einwischbaren Statusleiste im Vollbildmodus oder der Helligkeitsregelung via Wisch über die Statusleiste.
Die Sprachqualität ist in Ordnung (Was bei mir ankommt ist gut, was bei anderen ankommt: hört selbst. Etwas blechern vielleicht, aber klar verständlich)
Das Aquaris E6 ist in seiner Preisklasse quasi alternativlos! Wer ein Phablet sucht muss entweder deutliche Abstriche machen, sei es beim Display, der Performance, der Androidversion, dem DualSIM oder sonstigen Dingen (und eigentlich immer bei mehr als einem Punkt), oder deutlich tiefer in die Tasche greifen – und selbst dann wird das Gerät wohl nie in allen Punkten überholt werden können.
Solange euch NFC oder LTE nicht so wichtig sind, ihr aber ein leistungsstarkes Gerät sucht das, bis auf die genannten Schwächen, in fast allen Punkten überzeugt werdet ihr mit dem Aquaris E6 nichts falsch machen.
Einschränken muss dies ich allerdings noch etwas, da ich das Phone lediglich einen Tag, wenn auch recht intensiv, getestet habe. Sollte ich noch Erwähnenswertes vom Markus zu hören oder zu sehen bekommen werde ich dies natürlich nachtragen.
Abschließend noch einige Screenshots und Testbilder von der Kamera. Diese sind in voller Auflösung, daher bitte etwas Geduld beim Laden.
Update: Nachtrag zur Kamera des bq Aquaris E6 von Klaus
Preise und Bezugsquellen:
7 Kommentare
Der Wechsel vom Darkside steht bei mir auch an. Ebenfalls aufgrund des fehlenden SD-Karten Slots und der veralteten Android Version, der man noch nicht einmal mit einer Custom ROm auf die Sprünge helfen kann.
Zurzeit schwanke ich noch zwischen dem E6 und dem Zenfone 6 von Asus. Beim Asus finde ich die Low Light Technologie besonders interessant. Wodurch das Rauschen bei schlechteren Lichtverhältnissen stark reduziert werden soll, einige Beispielbilder belegen das auch, ob da natürlich etwas aufgebessert wurde kann ich nicht sagen.
Hallo Michael,
ich habe ein paar Testbilder in der Nacht mit dem ZenFone 5 gemacht… es ist schon beeindruckend, was Asus da noch aus extrem wenig Licht heraus holt – aber wirklich schöne Bilder werden das nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das in der Praxis viel nutzen würde… wenn man im Dunkeln einfach mal was festhalten will iszt das eine feine Sache, für’s Urlaubs-Album eher nicht 😉
Gruß,
Klaus
Nachtrag: Mit dem E6 habe ich letzte Woche massenweise Bilder gemacht und plane noch eine Ergänzung zu Björns Test zu machen, speziell mit Blick auf Kamera, da die ja hier etwas in der Kritik stand… stay tuned 😉
Hi, wäre echt toll, denn zwischen den beiden wird es sich entscheiden.
Die Software von Asus ist schon nicht schlecht, das Gesamtpaket vom E6 gefällt mir allerdings besser, wenn nur die schlechte Kamera nicht wäre.
Hallo Klaus,
perfekt wäre es, wenn du ein paar Vergleichsfotos die mit dem Darkside gemacht wurden, mit einstellen könntest.
Sorry, ich habe weder Vergleichsbilder bq < -> Asus noch mit dem Darkside, die ganzen Testgeräte bleiben ja nicht bei mir 😉
Die E6 Bilder habe ich im Vergleich mit dem uleFone Be Pro, das aber nur eine 8MP Kamera und zudem einen starken Farbstich hat. Aber der AF des uleFone ist deutlich sicherer…
Gruß,
Klaus
Bester Mann Björn 😀 Ich feier dich so hart <3
Öhh … danke … schätz ich