Bei den Tablets, die eine bequeme Bedienung per Finger und Touchscreen erlauben, gibt es zwei große Fraktionen, und noch ein paar eher exotische Vertreter: Apples iPad, Googles Android und dann noch Exoten wie HPs Touchpad mit webOS, RIMs Blackberry Playbook und demnächst Fusion Garage mit dem Grid10 (wobei da auch Android im Kern steckt). Falls Euch weitere Kandidaten bekannt sind – bitte melden!
Bei einem Besuch in einem Technik-Markt konnte ich iPad2 und ein paar aktuelle Android 3.0 Tablets (unter anderem Asus Eee Pad Transformer) kurz ausprobieren. Auch wenn mein Herz eher für das offenere Android schlägt, musste ich schon zugeben, dass bei Apple das ein oder andere Detail noch hübscher, flüssiger oder intuitiver wirkte, zumal ich das Format des iPad auch sehr angenehm finde. Aber Apple schränkt einen auch an vielen Stellen ein (und das sieht man im Geschäft leider nicht): Nur von Apple abgesegnete Apps lassen sich installieren (und da werden auch schon mal Apple kritische Apps ausgeschlossen), es gibt keinen Weg am AppStore und iTunes vorbei und Erweiterungen (z.B. Speicherkarten) sind unmöglich. Auch ist die Funktionalität des Systems an sich auf ein Minimum beschränkt: Man sieht die Apps als Icons angeordnent, mehr auch nicht.
Android bietet hingegen Homescreens, auf denen man die wichtigesten Apps und Widgets frei anordnen kann, die Liste der Apps (hier AppDrawer genannt) gerät eher in den Hintergrund. Apps können aus vielen verschiedenen Quellen kommen – neben dem Android Market von Google gibt es z.B. auch alternative Market-Apps (z.B. von AndroidPIT, demnächst auch von Amazon), außerdem kann man Installationsdateien von Apps (die man z.B. im Web gefunden hat) auf der Speicherkarte ablegen und von dort installieren. Zudem sind die Hürden für den Einstieg ins Programmieren und in den Market stellen von Apps bei Android niedriger – Apple Apps müssen immer von Apple getestet werden, was zwar für ein recht gutes Qualitätsniveau sorgt, die Menge der Apps aber auf Dauer stark einschränken wird.
Dann gibt es noch die erwähnten Exoten. Da ich nicht mehrere hundert Euro für eine aussterbende Spezies von Tablet ausgeben möchte, und man bei den „Exoten“ nie sicher sein kann wie lange sie und ihre Apps noch weiterentwickelt werden, waren diese zunächst für mich nicht von Interesse. Ironischer Weise wurde aber das HP TouchPad gerade durch die „Todeserklärung“ seitens HP interessant: Denn während das Tablet plötzlich für 99,- EUR verramscht wurde (und wie verrückt gekauft wurde), machten sich findige Bastler daran, Android auf das TouchPad zu portieren. Bei der letzte Notebooksbilliger Aktion – 1300 HP Touchpad mit 32GB für je 129,- EUR – waren dann aber knapp 200.000 Teilnehmer am Start, ich war leider keiner der Gewinner.
Das Grid10 bildet auch eine Ausnahme, da es auf Android 2.2 basiert und (angeblich) alle Android Applikationen darauf laufen sollen. Wegen des relativ günstigen Preises (299,- EUR) für recht potente Hardware, könnte das interessant sein. Zumal die GridOS Oberfläche recht hübsch anzusehen ist.
Letztendlich stehen aber Android basierte Tablets im Moment bei mir ganz hoch in der Gunst. Apple macht sich – neben den oben erwähnten Nachteilen – gerade noch zusätzlich durch eine Klageflut gegen diverse Hersteller von Android Geräten unbeliebt. Aber wichtig ist für mich die größere Offenheit bei Android. Ich mag mir nicht vorschreiben lassen, welche Apps ich installieren will. Und generell tut Vielfalt immer gut…
Aber welches wird nun mein Android Tablet? Hier macht einem die Vielfalt die Entscheidung nicht leicht, das ist einen eigenen Blog-Eintrag wert 🙂
3 Kommentare
Super, dass hier immer soviel Zeit vor dem Computer verbracht wird.
Ich versuche gerade meinen RSS Reader zu fuettern, wo finde ich den hier den RSS Feed ?
Immer rechts oben, neben dem orangen Symbol.